Mittwoch, 29. April 2020

„Wer den Dienst der Diakonin vollzieht, sollte auch zur Diakonin geweiht werden“

Generalvikar Andreas Sturm 

Generalvikar Andreas Sturm plädiert am „Tag der Diakonin“ für die sakramentale Weihe von Frauen mit diakonischen Aufgaben

Speyer. „Wer den Dienst der Diakonin vollzieht, sollte auch zur Diakonin geweiht werden“, erklärt der Speyerer Generalvikar Andreas Sturm zum heutigen „Tag der Diakonin“. Seit Jahrhunderten brächten Frauen ihr diakonales Engagement für die Menschen in das Leben der Kirche ein. „Mit großer Selbstverständlichkeit stellen sie ihre Energie für kranke, geflüchtete, sterbende, notleidende Menschen zur Verfügung“, hebt Generalvikar Sturm hervor. Wie Katharina von Siena vor 650 Jahren hätten Frauen durch die Kirchengeschichte hinweg nicht aufgehört, sich in den Dienst der christlichen Gemeinschaft zu stellen. „Dieses zutiefst diakonale Handeln muss daher seinen Ausdruck in der sakramentalen Weihe finden“, ist Sturm überzeugt.

Der Generalvikar begründet seine Haltung mit dem Hinweis: „Ohne Frauen wäre unsere Kirche niemals so nah bei den Menschen, niemals so diakonisch, wie sie es tatsächlich ist.“ Und er verweist auf die Erfahrungen in den vergangenen Wochen: „Es waren und sind unzählige Frauen, die diakonische Dienste zum Beispiel in der Alten- und Krankenpflege, dem Bereich der Care-Arbeit, im Betreuen des Homeschoolings oder auch in der seelsorglichen Begleitung von Menschen aller Altersgruppen übernehmen.“

Zum Tag der Diakonin am 29. April fordern die beiden Frauenverbände im Bistum Speyer, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) die Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen. Da die zentrale Veranstaltung zum Tag der Diakonin in München aufgrund der Corona-Krise abgesagt werden musste, rufen sie dazu auf, sich an der Social Media Aktion der Verbände unter dem Hashtag #frauendiakonatjetzt zu beteiligen. Frauen und Männer sind eingeladen, sich auf Facebook, Twitter und Instagram mit ihrer Forderung zur Einführung des sakramentalen Diakonats zu äußern. Dazu stehen auf den Webseiten der Veranstalterinnen Informationen, Downloads und Anregungen zur Verfügung.

Foto: Klaus Landry