Mittwoch, 13. Dezember 2017

Die Bibel und ihre Leerstellen für die Schule

Rund 50 Referendare für das Lehramt an Gymnasien im Fach Katholische Religion nahmen an der Tagung im Kloster Neustadt teil. 

Referendare katholische Religion aus Rheinland-Pfalz und Saarland tagen in Neustadt

Neustadt. „Leerstellen in der Bibel werden zu Chiffren für die nicht zu Ende kommende Sinnsuche des Menschen.“ Mit dieser These setzten sich rund 50 Referendare für das Lehramt an Gymnasien im Fach Katholische Religion am 12. bis 13. Dezember 2017 im Kloster Neustadt an der Weinstraße auseinander. 

Rezeptionsästhetisch orientierte Bibeldidaktik mit Prof. Markus Schiefer Ferrari von der Universität Landau stand auf dem Programm für die jungen Religionslehrerinnen und Religionslehrer. Schiefer stellte die Heilige Schrift vor und „wie sie irgendwie mit den Lesern wächst.“ Mit dem Ansatz Gregor des Großen betrachtete er, „was eine rezeptionsästhetisch orientierte Bibeldidaktik“ ist.

Als biblische Geschichten betrachtete er die Genesiserzählungen von Kain und Abel, von Jakob am Jabbok und der Familiengeschichte Jakobs um Lea und Rahel. Warum wird Lea als dümmlich dargestellt? Ist sie nicht eher sanft, wenn man die Übersetzung ernst nimmt? Wie werden hier Leser auf „falsche Fährten“ geführt. Biblische Texte sind Gegenstand jeden Religionsunterrichts und deshalb wichtig, betonten die Ausbilder für das Fach Religion gemeinsam mit den kirchlichen Vertretern. Mit unterrichtspraktischen Workshops zum Umgang mit biblischen Texten erweiterten die Fachleiterinnen und Fachleiter den Blick.

Die Nachwuchslehrerinnen und -lehrer kommen aus ganz Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Aus Trier-Pluwig, Kirn und Montabauer war der Weg in die Pfalz weit, aber lohnenswert, so das Fazit der Teilnehmer. Für andere Fächer gibt es eine derartige Tagung nicht, berichteten sie. Die angehenden Pädagoginnen und Pädagogen besuchen als zweite Ausbildungsphase 18 Monate ein Studienseminar.

Die Bistümer Mainz, Speyer und Trier bieten eine Tagung für Referendarinnen und Referendare für das Lehramt an Gymnasien im Fach Katholische Religion in Rheinland-Pfalz und im Saarland an. In Kooperation mit den Fachleitungen ist jedes zweite Jahr einem wissenschaftlichen Thema gewidmet, im Zweijahresrhythmus wird seit einigen Jahren auch eine Einführung in schulpastorale Themen gegeben. 

Beteiligt sind die Studienseminare aus Saarbrücken, Trier, Mainz, Daun, Koblenz, Bad Kreuznach, Speyer und Landau. 2017 leitete die Tagung Fachleiter Ulrich Scheicher aus Mainz. 

Ansprechpartnerin für den katholischen Religionsunterricht an Gymnasien im Bistum Speyer:

Dr. Irina Kreusch, 
Bischöfliches Ordinariat Speyer, 
Gr. Pfaffengasse 13, 
67346 Speyer,
E-Mail: irina.kreusch@bistum-speyer.de 

Bild/ Text: Schulabteilung, Bistum Speyer