Dienstag, 09. Dezember 2025

Auszeichnung für Engagement, das Horizonte öffnet

Von links: Christian Haaß (Leitung Hotel, Gastronomie und Tagungszentrum), Ulrike Gentner (Stv. Direktorin), Bischof Wiesemann, Sebastian Parker (Kaufmännischer Vorstand) und Tobias Zimmermann SJ (Direktor der Akademie und Vorstand Bildung). 

HPH verleiht Ad Maiorem Dei Gloriam-Preis an Bischof Karl-Heinz Wiesemann und die Rottendorf-Stiftung

Ludwigshafen. Das Heinrich Pesch Haus hat seinen diesjährigen Ad Maiorem Die Gloriam-Preis an Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und die Rottendorf-Stiftung verliehen. Gewürdigt wurden ihr langjähriges Engagement für Bildung und gesellschaftliche Verantwortung sowie ihre wegweisende Unterstützung für die Zukunft des Hauses.

Zu Beginn der Veranstaltung betonte Tobias Zimmermann SJ, Direktor der Akademie, dass es der Auftrag des HPH sei, Menschen aller Generationen, Weltanschauungen und Kulturen einen Raum für Begegnung, Reflexion und Dialog zu eröffnen. Nur dort, wo Menschen sich gesehen und in ihrer Würde geachtet fühlten, könne Offenheit für neue Perspektiven entstehen. Er machte deutlich, dass dieser Anspruch für das gesamte Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen eine große Herausforderung darstelle und dass das Haus deshalb auf verlässliche Unterstützerinnen und Unterstützer angewiesen sei. „Der Reichtum menschlicher Vielfalt ist Voraussetzung dafür, den lebendigen Gott in allem zu suchen und zu finden“, sagte der Direktor der Akademie.

Kategorie AEDIFICANTES: Auszeichnung für Bischof Karl-Heinz Wiesemann

In der Kategorie „Aedificantes“, die Personen und Institutionen ehrt, die tragfähige Fundamente für die Zukunft des Hauses legen, erhielt in diesem Jahr Bischof Karl-Heinz Wiesemann den Preis.

Die stellvertretende Direktorin Ulrike Gentner würdigte in ihrer Laudatio, dass der Bischof die Entwicklung des Hauses als katholische Akademie maßgeblich mitgetragen und gefördert habe. „Unter seiner Leitung hat das Bistum Speyer die institutionelle Trägerschaft des HPH entscheidend gestärkt und zentrale Zukunftsprojekte wie die Heinrich-Pesch-Siedlung ermöglicht. Damit hat er entscheidend dazu beigetragen, dass sich das Haus als Bildungs- und Sozialakteur mit nachhaltiger Wirkung für Ludwigshafen und die Region Rhein-Neckar entfalten konnte, ein Kirchort, der wirksam Dienst an den Menschen und am humanen Gesicht der Stadtgesellschaft leisten kann.“ In der weiteren Würdigung wurde betont, der Bischof stehe für eine Kirche, die den Dialog mit Politik, Kultur und Zivilgesellschaft suche und offen für Erneuerung sei. Tobias Zimmermann hob hervor, Wiesemann habe dem HPH „den Rücken gestärkt, um Räume für Begegnung, Bildung und soziale Innovationen zu schaffen“.

In seiner Dankesrede erinnerte Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann an seine Zeit am Germanicum in Rom, wo er die jesuitische Spiritualität kennengelernt habe. Sie habe ihn theologisch wie menschlich tief geprägt. Die Größe Gottes, so Wiesemann, zeige sich nicht in unberührbarer Stärke, sondern in Vulnerabilität. In dieser Verletzbarkeit liege eine Wurzel der Solidarität, die die Versöhnung über tiefe Gräben hinweg ermögliche.

„Ad maiorem Dei gloriam“ stehe für ihn zugleich für den sozialen Auftrag der Kirche und den Dialog über gesellschaftliche Grenzen hinweg. Dafür brauche es Orte der Begegnung und Förderung, wie sie das Heinrich Pesch Haus biete. „Das ist heute umso dringlicher, je mehr diese gemeinsame Wurzel der Solidarität zerrissen wird“, betonte Wiesemann. Der Bischof dankte ausdrücklich für die „unglaublich wichtige Arbeit“, die täglich im HPH geleistet werde, und äußerte die Hoffnung, dass auch künftig viele unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen dort zusammenkommen.

Kategorie JUVANTES: Auszeichnung für Rottendorf-Stiftung

Der „Juvantes“-Preis ging in diesem Jahr an die Rottendorf-Stiftung, vertreten durch ihren Vorsitzenden Hermann-Ulrich Viskorf. Der Preis würdigt Personen und Organisationen, die das Haus in seiner Mission zur Bewältigung gesellschaftlicher Zukunftsfragen stärken.

Tobias Zimmermann SJ betonte, dass das HPH als Akademie Räume für wissenschaftlich fundierte Diskurse eröffnen wolle – nicht als Selbstzweck, sondern um Akteure aus Wissenschaft, Politik, Bildung und Sozialwesen miteinander zu vernetzen. Dies sei ein zentraler Beitrag zur Entwicklung einer humanen, demokratischen und solidarischen Gesellschaft.

Ulrike Gentner erläuterte, dass die Rottendorf-Stiftung in den vergangenen Jahren die wissenschaftliche Forschung des Zentrums für Ignatianische Pädagogik (ZIP) ermöglicht habe, insbesondere zu Fragen von Charakterbildung und moderner ignatianischer Pädagogik. Durch diese Förderung sei eine neue Einordnung des christlich-humanistischen Bildungskonzepts im Diskurs der zeitgenössischen Erziehungswissenschaften gelungen. „Diese Forschung bildet eine wesentliche Grundlage unseres Institutes im Dienste guter Schulbildung auf der Basis eines christlich-humanistischen Welt- und Menschenbildes. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagte Ulrike Gentner. Tobias Zimmermann betonte, dass die Stiftung „eine wegweisende Unterstützung der Forschung zur ignatianischen Persönlichkeitsbildung und damit zur Zukunft des Heinrich Pesch Hauses geleistet hat.“

Hermann-Ulrich Viskorf zeigte sich „erfüllt mit Freude und Dankbarkeit“ über die Auszeichnung. Es sei in den vergangenen fünf Jahren gelungen, die Stiftung neu aufzustellen, sodass diese heute ihrem Stiftungszweck „sehr nachhaltig und umfangreich wahrnehmen“ könne.

Text: ako