Freitag, 21. Oktober 2016

Feierlicher Abschluss des Monats der Weltmission im Speyerer Dom

Der Chor der philippinischen Gemeinde Schifferstadt, trug zu Beginn der Pressekonferenz ein Lied vor. 

missio-Projektpartner Kardinal Quevedo mahnt zum Dialog mit Muslimen

Speyer/München. Mit einem feierlichen Pontifikalamt mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und hochrangigen Gästen aus den Philippinen feiern die Diözese Speyer und das Internationale Katholische Hilfswerk missio München am 23. Oktober den Abschluss der bundesweiten Kampagne zum Monat der Weltmission im Speyerer Dom. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr. Im Anschluss findet am 12 Uhr im Historischen Museum der Pfalz ein Festakt mit prominenten Gästen, Talks, philippinischen Liedern und Tänzen statt.
Im Mittelpunkt der Solidaritätsaktion des katholischen Hilfswerks stehen in diesem Jahr die Philippinen. Das Leitwort lautet: „… denn sie werden Erbarmen finden“ (Mt 5,7).

Eine wichtige und drängende Frage für die Menschen auf den Philippinen sei der Klimawandel und seine dort schon jetzt deutlich spürbaren Auswirkungen, betonte Bischof Wiesemann heute in einer Pressekonferenz zum Aktionsabschluss in Speyer. „Wie gehen wir mit unserer Schöpfung um, was können wir tun, um nachhaltig zu wirtschaften und die Folgen von Klimawandel und Armut einzuschränken?“ – das seien Fragen, die auch die Menschen im Bistum Speyer beschäftigten. Er verwies auf die Aktion „Gutes Leben. Für alle!“, die im Bistum Entwicklungs- und Wandlungsprozesse auf privater, kirchlicher und politischer Ebene anstößt. "Weltmission ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen", unterstrich Wiesemann mit Blick auf die Begegnungen mit den Gästen aus den Philippinen.

missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber betonte, dass die katholische Kirche auf den Philippinen dort helfe, wo der Staat oft wegsehe: „Die Kirche auf den Philippinen setzt sich für den Zusammenhalt der Familien ein, für den Umweltschutz und die Rechte der indigenen Bevölkerung. Als Kirche der Armen gibt sie denen eine Stimme, denen sonst kaum jemand zuhört. missio München ist mit seinen Projektpartnern auf den Philippinen seit Jahrzehnten verbunden.“

Der Erzbischof von Cotabato, Orlando Kardinal Quevedo, hob hervor, dass die Frage nach einem guten Leben für alle auf seiner Heimatinsel Mindanao auch mit einem friedlichen Zusammenleben von Christen und Muslimen zusammenhänge. Anfang September hatte es im Südwesten von Mindanao einen Terroranschlag gegeben, dem 14 Menschen zum Opfer fielen und zu dem sich die islamistische Terrororganisation Abu Sayyaf bekannte. „Die Muslime fordern eine selbstverwaltete Region in diesem umstrittenen Gebiet. Ich bin überzeugt, dass dieses Zugeständnis ein wichtiger Schritt in Richtung Frieden wäre“, sagte der Kardinal.

Die aktuellen Pläne des neuen philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte, die Todesstrafe wieder einzuführen, bezeichnete Quevedo als „schrecklichen Fehler“. Ebenso seien die außergerichtlichen Erschießungen von Menschen, die als Drogenhändler verdächtigt werden, bedingungslos zu verurteilen. Duterte hatte damit international für Entsetzen gesorgt.

missio unterstützt in dem südostasiatischen Inselstaat kirchliche Projektpartner, die sich gegen Menschenrechtsverletzungen, für den Dialog mit Muslimen, für die Rechte der indigenen Bevölkerung, gegen Umweltzerstörung und Klimawandel und für kleine christliche Gemeinschaften engagieren. Die Kollekte am Sonntag der Weltmission am 23. Oktober geht in den Solidaritätsfond der  päpstlichen Missionswerke.

 
missio – Internationales katholisches Missionswerk

Das Internationale Katholische Missionswerk missio in München wurde es 1838 durch König Ludwig I. von Bayern auf Wunsch zahlreicher Laien ins Leben gerufen. 1923 wurde es von Papst Pius XI. zum Päpstlichen Missionswerk erhoben. Allein im Jahr 2015 hat es 1046 Projekte in 60 Ländern in Afrika, Asien und Ozeanien unterstützt. Im Fokus stehen dabei der Auf- und Ausbau lokaler kirchlicher Strukturen sowie die Ausbildung kirchlicher Mitarbeiter. Dieses Netzwerk bildet die Basis für eine nachhaltige Projektarbeit. Hilfe für Binnenflüchtlinge, Programme für benachteiligte Frauen, Seelsorge für Waisen und Straßenkinder, Initiativen für Frieden und Versöhnung in Bürgerkriegsregionen– missio fördert den vielfältigen Einsatz der Ortskirchen, ideell und finanziell.

 
90 Jahre Sonntag der Weltmission

Der Sonntag der Weltmission wurde von Papst Pius XI. am 14. April 1926 eingeführt und wird in allen Ländern begangen, in denen Katholiken leben. Er ist die größte Solidaritätsaktion der katholischen Kirche. In Deutschland wird der Sonntag der Weltmission immer am vierten Sonntag im Oktober begangen, in den übrigen Ländern an vorletzten Oktobersonntag. Grund für die in Deutschland abweichende Tradition ist das Kirchweihfest, das in Deutschland am dritten Oktobersonntag begangen wird. Die Kollekte zum Weltmissionssonntag geht in den Solidaritätsfond der päpstlichen Missionswerke. Während der jährlichen Treffen der Nationaldirektoren der päpstlichen Missionswerke wird darüber entschieden, welche Projekte mit diesen Mitteln unterstützt werden.


Weitere Informationen: www.missio.com

Text/Foto: missio-is