Freitag, 16. Juni 2023
„Ein Segen sollst du sein“
St. Ingbert. „So sehen also Rentnerinnen und Rentner aus. Gut sehen Sie aus.“ Mit diesen mit einem Schmunzeln gesprochenen Worten begrüßte Pfarrer Daniel Zamiliski die rund 60 Besucherinnen und Besucher der „Segensfeier für alle kurz vor oder nach Ruhestandsbeginn“. Eingeladen dazu hatte der Fachbereich Arbeitswelt gemeinsam mit der Pfarrei Heiliger Ingobertus in die Alte Kirche in St. Ingbert.
In der Segensfeier, die Pfarrer Zamilski und Regina Wilhelm vom Fachbereich Arbeitswelt, gemeinsam gestalteten, ging es um Rückblick und Ausblick, um Ende und Neubeginn. Anhand eines Steins in ihrer Hand sollten sich die Pensionäre und Ruheständler überlegen, was sie Schweres tragen, was sie belastet und bedrückt und was sie gern Gott übertragen möchten. Ihre Steine und damit ihre Ängste, Zweifel und Sorgen legten alle symbolisch vor den Altar.
Im nächsten Schritt galt es, schöne und dankbare Erinnerungen auf ein Herz zu schreiben. Viele bunte Herzen hingen am Ende an einer Schnur – ebenfalls vor dem Altar. Da stand zu lesen: „Viele gute Zeiten mit Kollegen“ oder „Sinnhaftigkeit“ oder „Verständnisvolle Kolleginnen und Kollegen, Busfahrten und Ausflüge, Betriebsratsarbeit, Chefs und Chefin“.
Im direkten Austausch machen Ideen die Runde, wie die nun freie, gewonnene Zeit gestaltet werde. Familie und Hobbys bildeten die Schwerpunkte.
Auch in der Bibel ist von Neuanfang die Rede. Pfarrer Zamilski las aus dem Buch Genesis: Gott schickt Abraham in ein neues Land. Er werde ihn segnen und seinen Namen groß machen, so die Verheißung. Wie Abraham stehe auch den neuen Pensionären und Ruheständler Neues bevor – „aus der beruflichen Welt hinein in ein hoffentlich freieres Land“, sagte Regina Wilhelm. „Vertrautes loslassen, Gewohnheiten aufgeben, Abschied nehmen, dem Leben eine neue Richtung geben“. Damit seien Unsicherheiten verbunden. Aber wie für Abraham gelte für uns alle die Zusage Gottes, der uns nie verlasse, der unsere Lebenswege stets mit seiner Liebe und seinem Segen begleite. Mit dieser Zusage sei der Auftrag verbunden: „Ein Segen sollst du sein“, oder anders ausgedrückt „mach etwas aus deinem Leben, sorge dafür, dass deine Mitmenschen etwas von Gottes Liebe entdecken“.
Nach dem Segen bestand reichlich Gelegenheit, bei einem Glas Sekt oder Saft, sich über Vergangenes, Gegenwärtiges und Kommendes zu unterhalten. Etliche Frauen und Männer bedankten sich für die Segensfeier, von der sie einiges mitnehmen würden.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier von Carina Brunk (Klarinette) und Ralph Buchstäber (Orgel).