Dienstag, 03. Januar 2017

"Die Ausbildung der Laien ist in Nicaragua erstklassig"

Die Teilnehmer der Kundschafterreise nach Nicaragua. Domkaptiular Franz Vogelgesang (2. von links) hat die Delegation geleitet. 

Domkapitular Franz Vogelgesang berichtet von seinen Erfahrungen auf der Kundschafterreise nach Nicaragua

Das Bistum Speyer unternimmt vier so genannte „Kundschafterreisen“. Sie führen nach England, Nicaragua, Südafrika und auf die Philippinen. Das Ziel der ein- bis zweiwöchigen Reisen unter dem Motto „Lernen von der Weltkirche“ besteht darin, die seelsorgliche Arbeit in anderen Ländern kennenzulernen und Anregungen für die Kirchenentwicklung im Bistum Speyer zu erhalten. Die Reisegruppen setzen sich aus ehren- und hauptamtlichen Teilnehmern aus den neuen Pfarreien zusammen. Zu seinen Erwartungen im Blick auf die Kundschafterreisen erklärt Domkapitular Franz Vogelgesang, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats, in einem Interview mit der Kirchenzeitung „Der Pilger“: „All das, was diese Kirchen an Freude, Begeisterung und Glaubenskraft, aber auch an Strategien die jeweiligen Schwierigkeiten und Herausforderungen zu meistern, hervorbringen, kann uns Mut geben und auf Ideen bringen.“ Auf den vier Reisen werde ganz Verschiedenes zu erfahren sein, aber „wir werden auch viel Gemeinsames und Verbindendes erleben.“ Es gebe einen großen gemeinsamen Strom in der Weltkirche, auch über die katholische Kirche hinaus. Den zu entdecken, sei „unendlich bereichernd“.

Franz Vogelgesang hat als Delegationsleiter an der Kundschafterreise nach Nicaragua teilgenommen. Als besonders wertvolle Anregung hat er dabei den pastoralen Ansatz des Instituts Teyocoyani und anderer Einrichtungen kennengelernt. „Die Ausbildung der Laien - wir würden Ehrenamtliche sagen - ist erstklassig. Sie geschieht zwar mit einfachen Mitteln, ist aber äußerst effektiv. Wir haben im Glauben sprachfähige Menschen kennengelernt, die uns tief beeindruckt haben.“ Sowohl Teyocoyani als auch die anderen Einrichtungen gingen dabei sehr strukturiert vor: „Vernetzung und Koordination ist entscheidend und wird beeindruckend gelebt.“ Alle Beteiligten seien von einem Leitwort erfasst, das sich die Diözese jedes Jahr neu gibt, und buchstabierten es bis in die kleinsten Einheiten durch.

Bei den Kundschafterreisen gebe es an jedem Abend eine geistliche Reflexionsrunde. „Wir reisen immer mit offenen Augen und der Frage, was könnte davon für uns im Bistum Speyer fruchtbar gemacht werden und wie?“ Wenn alle Reisenden von ihren Reisen zurück sind, würden diese Fragen im Mittelpunkt eines großen Treffens aller Kundschafter stehen, kündigt Franz Vogelgesang an. Zudem werde es im November 2017 einen großen Pastoraltag für alle Hauptamtlichen geben, an dem auch die mitgereisten Ehrenamtlichen teilnehmen können.

Das Interview im Wortlaut

Reisblog zur Nicaragua-Reise