Donnerstag, 05. April 2018

Auf den Spuren Adolph Kolpings

Stefan Sorek, Assistent des Bundessekretärs, führte die Reisegruppe aus der Pfalz durch das Bundessekretariat des Kolpingwerkes. 

Studienfahrt des Kolpingwerkes nach Kerpen und Köln

Kaiserslautern. 35 Kolpingmitglieder aus mehreren Kolpingsfamilien in der Diözese Speyer reisten zu den Wurzeln Adolph Kolpings und des Kolpingwerkes. Ziel der Busreise war das Geburtshaus von Adolph Kolping in dessen Geburtsstadt Kerpen. Sie besuchten die Ausstellung zu Leben und Wirken des Gesellenvaters, konnten dabei persönliche Gegenstände, die dem Gründer des Kolpingwerkes gehörten, sowie das Bett in Augenschein nehmen, in dem Kolping 1865 gestorben ist. Anlässlich des 200. Geburtstags Kolpings im Jahr 2013 wurde das Geburtshaus grundlegend neugestaltet. Es entspricht den modernen Standards der Museumspädagogik. Einen genaueren Blick ist die Eingangstür des Kolpingmuseums wert: Auf ihr sind die wichtigsten Stationen im Leben Kolpings dargestellt. 

Der Ort, von dem aus Kolping „in die Welt“ zog
Danach folgte der Besuch der Stiftskirche St. Martinus in Kerpen. Hier wurde Adolph Kolping getauft, hier feierte er seine Erstkommunion und seine Primiz. Anfang der 1990er Jahre errichtete man im südlichen Seitenschiff eine Kolpingkapelle. Dort wurde unter Verwendung der Platte des Primizaltars ein neuer Altartisch gefertigt. Schaut man genauer hin, kann man auf der Altarvorderseite ein mit Edelsteinen verziertes Viereck erkennen. Dahinter befindet sich eine Reliquie Adolph Kolpings.

Die Kapelle will nicht nur daran erinnern, welche Bedeutung die Kirche im Leben Kolpings innehatte. Sie macht deutlich, dass Kerpen der Ort war, von dem aus Kolping „in die Welt“ zog. Hermann Josef Baum schuf ebenfalls in den 1990er Jahren an der Kopfwand der Kapelle ein eindrucksvolles Mosaik, das Kolpings einzelne Lebensstationen in Form einer aufgehenden Blütenknospe darstellt. Das Gesicht Kolpings in diesem Kunstwerk ist bewusst nur angedeutet, denn „es sind die Kolpingmitglieder, die dem Kolpingwerk sein Gesicht geben“, sagte Harald Reisel, Dahn, der stellvertretende Vorsitzende des Kolping-Diözesanverbandes Speyer. Er hatte die Reise, die sich besonders an Neumitglieder in den Kolpingsfamilien richtete, initiiert und organisiert. 

Besuch im Bundessekretariat des Kolpingwerkes
Ein weiteres Ziel war das Bundessekretariat des Kolpingwerkes Deutschland im Kolpinghaus zu Köln. Dort konnten sich die Kolpingmitglieder aus der Pfalz eingehend über Struktur, Einrichtungen, Arbeit und aktuelle Projekte des Kolpingwerkes informieren. Stefan Sorek, Assistent des Bundessekretärs, führte durch die Abteilungen des Hauses. Er betonte, dass sich das Bundessekretariat neben seinen vielfältigen Aufgaben auch als wichtiger Dienstleister für die Kolpingsfamilien versteht. Im Kolpinghaus ist neben der Kolpingzentrale das Stadthotel am Römerturm und ein modernes Wohnheim für Jugendliche untergebracht. Dort, wo der Sozialreformer Adolph Kolping vor über 150 Jahren das erste deutsche Gesellenhaus gebaut hat, wohnen wieder junge Menschen in Ausbildung, ein Engagement ganz wie in den Ursprüngen des Katholischen Gesellenvereins. Junge Menschen finden hier Gleichgesinnte in Ausbildung und ein kompetentes Pädagogenteam, das ihnen Rückhalt gibt und sie unterstützt. Das Kolpingwerk ist einer der wichtigsten Träger des Jugendwohnens in Deutschland. Die Führung fand ihren Abschluss mit einem Gebet in der Adolph-Kolping-Kapelle.

Gebet am Grab Kolpings in der Minoritenkirche zu Köln
Höhepunkt der Tagesfahrt war die Begegnung mit dem Seligen Adolph Kolping an seinem Grab in der Minoritenkirche zu Köln. Diözesanpräses Pfarrer Michael Baldauf, Heßheim, trug einen geistlichen Impuls vor über die Kolpingfarben „Schwarz“ und „Orange“, die Lebensernst und Lebensfreude, die prägenden Grundhaltungen Adolph Kolpings, symbolisieren. Mit einem Blick auf den Sarkophag des Seligen Johannes Duns Scotus, eines der scharfsinnigsten theologischen Denker des Mittelalters, endete der Besuch in „Kolpings Kirche“. Sie passen gut zusammen: Der Meisterdenker und der soziale Täter. Für Kolping muss das Evangelium getan werden, denn „Auf dem Glauben ruht das Leben.“

Während der Busfahrt gab Organisator Harald Reisel den mitreisenden Kolpingschwestern und -brüdern Impulse zur Verbandsarbeit der Kolpingsfamilien. Dabei machte er deutlich, wie wichtig das soziale Profil der Kolpingsfamilien ist. Der Auftrag des Kölner Kolpingtags 2015 sei nach wie vor aktuell: „Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht“.

Text/Foto: Kolping