Mittwoch, 25. Januar 2017
Schulterschluss im Wahl‐ und Reformationsjahr

Sie stehen an der Spitze der beiden Jugendorganisationen (v.l.n.r.): Florian Geith, Lena Schmidt, Carsten Leinhäuser
Evangelische Jugend der Pfalz und Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer vereinbaren enge Zusammenarbeit
Speyer/Kaiserslautern. „Was uns vereint, ist ein festes Zusammenstehen für eine starke Demokratie“. In den vergangenen Tagen trafen sich die Leitungen, Referentinnen und Referenten der Evangelischen Jugend Pfalz und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Speyer in Kaiserslautern. Im Zentrum des jährlichen Austausches standen die großen Herausforderungen, denen sich Demokratien aktuell weltweit stellen müssen.
Die Vertreter der evangelischen und der katholischen Jugend sind überzeugt: Eine starke Demokratie ist Ziel allen jugendpolitischen Handelns der großen Kirchen in Deutschland. Beide Jugendvertretungen arbeiten seit Jahren eng vernetzt im Landesjungendring Rheinland‐Pfalz. Im Wahl‐ und Reformationsjahr 2017 möchten sie ihre Gemeinsamkeiten, insbesondere in der politischen Arbeit deutlich herausstellen und sich gemeinsam als Jugend der Kirchen positionieren.
„Wir beobachten sehr aufmerksam, wie sich undemokratisches Verhalten und Gedankengut ausbreitet, auf welchen fruchtbaren Boden es fällt und unsere Gesellschaft immer mehr aushöhlt. Konfessionelle Jugendverbände sind seit jeher „Schulen der Freiheits‐ und Demokratiefähigkeit“ und gerade jetzt gefordert, Jugendverbandsarbeit als Grundlage einer starken Zivilgesellschaft neu ins Bewusstsein zu rufen“, betont Florian Geith, Landesjugendpfarrer der Evangelischen Kirche Pfalz.
"Unsere Demokratie hat nur dann eine Zukunft, wenn sie jungen Menschen Räume bietet, sich zu beteiligen. Sie ist nur dann stark, wenn sie rechtspopulistischer Meinungsmache die Stirn bietet und für Gerechtigkeit und Freiheit eintritt", erklärt BDKJ‐Diözesanvorsitzende Lena Schmidt. "Wir machen das, weil uns die Botschaft Jesu dazu antreibt", ergänzt BDKJ‐Diözesanpräses Carsten Leinhäuser. "Weil sie uns davon überzeugt, dass Gott eine bunte, vielfältige Welt erschaffen hat. Keine eintönig‐ braune Welt, in der nur Ausgrenzung und Hass das Sagen haben."
Mit dem symbolischen Schulterschluss wollen die Jugendorganisationen beider Kirchen im Wahl‐ und Reformationsjahr ein deutliches Zeichen für Freiheit, Frieden und eine starke Demokratie setzen. Diese Anliegen haben durch den erstarkenden Rechtspopulismus und das große Misstrauen in die Medien im vergangenen Jahr deutlich an Brisanz gewonnen.
Die Jugendorganisationen beider Konfessionen führen 2017 parallel zwei Kampagnen durch:
Am 16. September 2017 veranstaltet die Evangelische Jugend Pfalz anlässlich des Jubiläums „500 Jahre Reformation“ ein großes Jugendfestival in Kaiserslautern rund um die Stiftskirche. Es steht unter dem Motto "FreiTräume". Unter diesem Leitgedanken sind alle Gremien und Gruppierungen der Evangelischen Jugend Pfalz aufgerufen, eigene Beiträge zu entwickeln, so dass sich Evangelische Jugend an diesem Tag mit ihren Inhalten, Themen, Zukunftsvorstellungen und gesellschaftspolitischen Forderungen als lebendiger und zukunftsorientierter Jugendverband präsentieren wird.
Der BDKJ Speyer wird im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 mit der Aktion "Zukunftszeit" symbolisch 35.000 Stunden für ein buntes Land sammeln. Die Stundenzahl entspricht in etwa der Dauer einer Legislaturperiode des Deutschen Bundestages. Der BDKJ positioniert sich mit der bundesweiten Aktion für ein weltoffenes Deutschland. Der Abschlussevent der Zukunftszeit findet zeitgleich zum FreiTräume‐Festival am 16. September statt. Beide Kampagnen verbindet das klare Ziel, als kirchliche Jugend gemeinsam politische Stärke zu zeigen.
Text/Foto: BDKJ