Mittwoch, 21. November 2018
Kirche Heiligste Dreifaltigkeit in Dernbach wird instandgesetzt
Bistum, Pfarrei und Zuschussgeber informierten bei einem Pressegespräch vor Ort über die geplanten Maßnahmen – Arbeiten sollen bis Frühjahr 2019 abgeschlossen sein
Dernbach. Über die Instandsetzung der Kirche Heiligste Dreifaltigkeit in Dernbach haben in einem Pressegespräch vor Ort das Bistum Speyer, die Pfarrei Heilige Elisabeth, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Lotto Rheinland-Pfalz sowie die Landesdenkmalpflege in der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz informiert.
„Ein Kirchenbau in Dernbach wird erstmals im Jahr 1313 urkundlich erwähnt. Vermutlich handelt es sich hierbei um die Ende des 13. Jahrhunderts errichtete Jodocuskapelle“, erläuterte Wolfgang Franz, der Leiter des Bischöflichen Denkmalamts, die Geschichte des ersten Kirchenbaus, von dem heute noch der Chor mit Fragmenten einer Wandmalerei und figürliche Bauplastiken erhalten sind. Um das Jahr 1415 wurde die Jodocuskapelle zur Pfarrkirche erhoben. Zuvor waren Teile der Kirche abgerissen worden und das Langhaus, der Turm und die doppelgeschossige Sakristei wurden größer dimensioniert neu aufgebaut. 1634 stürzten die Gewölbe des Langhauses eine, an ihrer Stelle wurde eine Flachdecke eingezogen. Im Zuge der Einweihung des Neubaus wurde der Kirche das Patrozinium der Heiligsten Dreifaltigkeit verliehen. Seit dieser Zeit wurde die Kirche nicht mehr wesentlich verändert, größere Instandsetzungen erfolgten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. „Die Kirche stellt mit ihrem relativ unbeschädigten Bestand an aufgehendem Mauerwerk aus den beiden Entstehungsphasen des 13. und des 17. Jahrhunderts, den darauf befindlichen Wandmalereien sowie dem großen Umfang bauzeitlicher Konstruktionshölzer in den Dachstühlen für die Region ‚Südliche Weinstraße‘ ein äußerst hochwertiges und rares Zeugnis der früh- und spätgotischen Sakralkunst dar“, würdigte Wolfgang Franz die denkmalpflegerische Bedeutung der Kirche. Aufgrund der erhöhten Lage und mit ihrem markanten Turm habe die Kirche landschaftsprägenden Charakter und sei für das Dernbacher Tal als „kleines Juwel“ anzusehen.
Die Bauschäden und die geplante Instandsetzungsmaßnahmen erläuterten Architekt Rolf Estelmann und Alexandra Ruffing vom Bischöflichen Bauamt in Speyer. Der Zahn der Zeit habe an der Kirche Heiligste Dreifaltigkeit deutliche Spuren hinterlassen. Am Mauerwerk zeigen sich vereinzelte Schäden am Außenputz. Die Dachflächen halten nicht mehr überall dicht und weisen konstruktive Mängel auf. Auch am Dachstuhl haben die Sachverständigen konstruktive und statische Mängel aufgrund fehlerhafter Knotenpunkte festgestellt. Hinzu kommt ein starker Anobienbefall durch Holzwürmer. Die Instandsetzung der Kirche umfasst die Dachstühle über Chor, Kirchenschiff und Turm, die Dachdeckung, die teilweise erneuert wird, sowie den Außenputz und den Außenanstrich. Die Arbeiten haben im Juli dieses Jahres begonnen und werden voraussichtlich im Frühjahr 2019 abgeschlossen.
Die Kosten für die Instandsetzung belaufen sich auf rund 550.000 Euro. Davon trägt das Bistum Speyer mit 60 Prozent den größten Anteil. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und Lotto Rheinland-Pfalz sowie die Landesdenkmalpflege in der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz engagieren sich mit Zuschüssen in Höhe von jeweils 50.000 Euro. Den Restbetrag finanziert die Pfarrei Heilige Elisabeth aus Annweiler mit Eigenmitteln. „Auf diese Weise sichern wir den Fortbestand einer seelsorglich wie auch kulturell wichtigen Kirche für das Dernbacher Tal“, sagte Pfarrer Eugeniusz Ociepka von der Pfarrei Heilige Elisabeth in Annweiler. „Wir Dernbacher hängen sehr an unserer Kirche“, bekräftigten Marianne Braun und Maria Nicklas vom Gemeindeausschuss der Pfarrei.
Weitere Informationen:
Deutsche Stiftung Denkmalschutz: www.denkmalschutz.de
Lotto Rheinland-Pfalz: www.lotto-rlp.de
Landesdenkmalpflege in der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz: http://www.gdke-rlp.de/