Dienstag, 25. Oktober 2016

Ein neues Zuhause für 18 Menschen

Spatenstich für neue Wohneinheit 

Spatenstich für neue Wohneinheit des Caritas-Förderzentrums St. Martin in Landstuhl

Landstuhl. Die derzeit 41 Bewohner des Caritas-Förderzentrums St. Martin in Landstuhl bekommen ein neues Zuhause. Während ein Teil noch dieses Jahr in ein Gebäude in der Königstraße umsiedeln soll, entsteht gut einen Kilometer entfernt in der Römerstraße eine weitere Wohneinheit  für 18 Personen. Beim Spatenstich am 21. Oktober, der den erfolgreichen Baubeginn markierte, haben Vertreter des Caritasverbandes, der Politik und der Kirche zusammen mit Architekten und Unternehmern tatkräftig angepackt.

34 Jahre lang war das Gebäude am bisherigen Standort in der Nikolaus-von-Weis-Straße seinen Bewohnern mehr als nur eine Unterkunft. In den 1960er errichtet, sei es nun allerdings in die Jahre gekommen und werde den aktuellen baulichen und sicherheitstechnischen Standards nicht mehr gerecht, erläuterte Caritasdirektor Vinzenz du Bellier den Gästen. „Nach einigen Jahren der Überlegungen haben wir uns dafür entschieden, das Gebäude zugunsten zweier anderer Standorte aufzugeben. Für den Neubau hat sich mit dem Grundstück der Verbandsgemeinde Landstuhl ein geeigneter Platz gefunden. Nun freue ich mich, mit dem Spatenstich den Startschuss für das neue Haus geben zu können.“

Mit der Fundamentunterfütterung ist bereits eine erste Grundlage geschaffen. Auf gut 1000 Quadratmetern Nutzfläche mit insgesamt 55 Räumen, die sich auf zweieinhalb Geschoße verteilen, wird das neue Förderzentrum 18 Menschen mit Behinderung Platz bieten. „Die Bewohnerzimmer verteilen sich auf zwei Ebenen, sodass je eine Gruppe von neun Bewohnern ihre eigene Einheit inklusive eines eigenen Aufenthaltsbereichs hat. Im Obergeschoss kann die Dachterrasse genutzt werden, das Erdgeschoss bietet einen direkten Zugang zum Garten“, umriss der  Landstuhler Architekt Florian Feth das Konzept. Der barrierefreie Komplex, an dessen Entstehung zehn  Architektur- und Ingenieurbüros mitwirken, werde nach traditioneller Bauart errichtet, „dabei werden 900 Kubikmeter Beton und 45 Tonnen Stahl verbaut. Das Haus soll in großen Teilen ein Flachdach sowie ein kleines Pultdach erhalten. Die energiesparende Beheizung übernimmt ein hochwirksames Blockheizkraftwerk.“ Daneben müsse der Bau, der bei planmäßigem Verlauf im Frühjahr 2018 seine Türen öffnen soll, vom Brand- und Bodenschutz bis hin zur Gewerbeaufsicht und dem Gesundheitsamt den verschiedenen Anforderungen und Normen Rechnung tragen. 

Und natürlich seinen künftigen Bewohnern ein Zuhause bieten, in dem sie sich wohlfühlen, ergänzte der Leiter des Förderzentrums Hubert Paulus. „Ich bin froh, dass der Standort Landstuhl erhalten bleibt. Denn hier haben die Menschen ihr vertrautes Umfeld.“ Etwa 50 Prozent der künftigen 18 Bewohner seien recht selbständig. Sie besuchen die Tagesförderstätte der Reha Westpfalz oder der Westpfalz-Werkstätten, haben ein hohes Bedürfnis an Selbstbestimmung und großes Interesse an gesellschaftlicher Teilhabe.

„Ziel unserer Mitarbeiterinnen ist es, den Menschen ein eigenständiges Leben im Rahmen ihrer Fähigkeiten und Ressourcen zu ermöglichen.“  So gewährleiste das multiprofessionelle Team eine kontinuierliche Betreuung,  Unterstützung und Beratung in allen Lebensbereichen.

Zwar sei die Römerstraße etwas weiter vom Stadtzentrum entfernt als die bisherige Adresse, „aber die Anbindung mit dem Bus ist ebenso gut wie die Infrastruktur.“

Über die Treue dem Standort Landstuhl gegenüber zeigte sich auch Verbandsbürgermeister Peter Degenhardt erfreut. Sein Kollege, Stadtbürgermeister Ralf Hersina, unterstrich die Integration der Bewohner von St. Martin ins Gemeindeleben. „Sie gehören mit dazu“, sagte er, verbunden mit dem Wunsch „dass das Bauvorhaben gut verläuft und uns das Engagement der Caritas erhalten bleibt, in einem offenen und ehrlichen Miteinander.“

Text / Foto: Friederike Jung