Montag, 16. Dezember 2024
„I Have a Dream“
Dankfeier des Bischöflichen Ordinariats Speyer
Speyer. Gut 40 verdiente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren am Montagabend der ersten Adventswoche ins Bischöfliche Priester- und Pastoralseminar in Speyer zur Dankfeier eingeladen worden. Sowohl Jubilare und Jubilarinnen, die auf 25 oder 40 Dienstjahre bzw. Weihejahre zurückblicken konnten, nahmen daran teil, als auch die Mitarbeitenden, die in diesem Jahr in den Ruhestand verabschiedet wurden.
Sie versammelten sich nach einem Stehempfang zu einem stimmungsvollen Dankgottesdienst in der Seminarkirche. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann predigte über die Jesaja-Stelle mit der Verheißung, dass „Schwerter zu Pflugscharen“ umgeschmiedet würden. Angesichts der Lage, in der sich unsere Welt befindet, mag dies wie eine Utopie erscheinen, die manche vielleicht verlachen mögen. Ebenso griff Bischof Wiesemann die bekannte Rede „I have a Dream“ von Martin Luther King auf. Auch hier scheint es durchaus, dass wir heute vielfach noch weiter von diesen Zukunftsträumen des ermordeten amerikanischen Predigers entfernt sind als vor einigen Jahrzehnten, so dass seine Visionen vielleicht nur noch belächelt würden. Nicht unähnlich zu Martin Luther Kings utopischen Träumen, käme es heute aber ebenso vor, dass auch Mitarbeitende der Kirche für ihr Engagement nicht mehr respektiert würden, da sie sich augenscheinlich für eine Sache einsetzten, die für viele keine Zukunft mehr habe. Aber dies sei die menschliche Perspektive, die nur das Menschenmögliche in ihre Überlegungen einbeziehe. Jesaja rechne mit der Hilfe Gottes – und wo immer wir nicht nur auf menschliche Kräfte, sondern auf Gott vertrauen, dürften wir gegen jeden Anschein Hoffnung haben.
Auch im Schlussgebet drückte Bischof Wiesemann noch einmal Dank sowie die Bitte um Gottes reichen Segen für alle aus, die weiterhin ihren wichtigen Dienst leisteten, wie auch für die, die mit ihrem Ruhestand eine neue Lebensphase begonnen hätten.
Der Chor Kanaan aus Ludwigshafen gestaltete unter der Leitung von Dekanatskantor Georg Treuheit das Abendgebet zu Monatsbeginn musikalisch mitreißend. Der Chor gab aber auch Anlass, mit Nachdenklichkeit auf unsere Welt zu schauen – gerade durch den Vortrag des Liedes „I have a Dream“. Das Lied wurde an diesem Abend erweitert durch eine neue Strophe, die anlässlich des Krieges in der Ukraine vom Frieden in der Welt handelt.
Im Anschluss an den Gottesdienst ließen sich die Gäste zusammen mit ihren jeweiligen Vorgesetzten und Begleitenden ein vorzügliches Festmahl munden, welches das Küchenteam des Priester- und Pastoralseminars kredenzte.
Text/ Fotos: Martin Fischer