Montag, 24. Juni 2019
Jugendtreffen in Salzburg
50 Jugendlichen aus dem Bistum Speyer beteiligen sich an Festival der Gemeinschaft Loretto
Salzburg/Speyer. "Neues Feuer braucht das Land", unter diesem Slogan hatten sich am Pfingstwochenende über 9000 junge Menschen rund um und im Salzburger Dom versammelt. Aus Speyer war ebenfalls ein Bus mit fast 50 Teilnehmern dabei. Fest der Jugend in Salzburg bedeutet immer wenig Schlaf, tolle Gemeinschaft und Kirche ganz neu erleben. Seit 20 Jahren veranstaltet die Gemeinschaft Loretto nun dieses Fest. Was damals mit 80 Personen begann, hat sich mittlerweile zum größten katholischen Festival im deutschsprachigen Raum entwickelt. Neben den Tausenden vor Ort haben eine Million Menschen und das Event per Livestream oder Radio verfolgt.
Für die Speyerer Gruppe, in der Jugendliche aus allen geografischen Ecken der Diözese vertreten waren, ging es am Freitagvormittag los: Busfahrt quer durch Süddeutschland, Kennenlernen, Einstimmen und Einsingen, die Stimmung stieg! Die Vorfreude ließ sich auch beim Anblick der überfüllten Turnhallen nicht trüben. Weit nach Mitternacht waren dann endlich alle froh, dass sie auf ihren Isomatten lagen und dem neuen Morgen entgegenfiebern konnten.
Am Morgen ging es dann endlich in den Salzburger Dom. Schon hunderte Meter vorher konnte man die Stadt in den rot – weißen Farben erblicken. Überall waren Ballons, Banner, Willkommensschilder und junge Menschen, die die einströmenden Massen begrüßten. Die Speyerer Gruppe machte sich auf eine interessante Reise, die sich im und um den Dom abspielte und gefüllt war von Lobpreis (moderner, ansprechender und mal etwas anderer Kirchenmusik), Katechesen und Workshops. „Du musst nichts leisten um von Gott geliebt zu sein.“ „Cool sein und an Jesus glauben sind keine Widersprüche!“ „Es braucht einfach nur Dein kleines „JA“ zu einem Leben mit Gott“. Das waren prägende Sätze an diesem Samstag. Bei den über 90 Workshops mit den unterschiedlichsten Themen wie Umweltschutz, mit Gott im Alltag, Sport, Kreativität, Fragen nach Sexualität oder klösterlichem Leben konkret kam jeder auf seine Kosten.
Einer der Höhepunkte dieses Wochenendes war sicherlich der am Abend folgende Barmherzigkeitsabend. Während der Dom über zwei Stunden in warmes Licht getaucht und von Musik, Gesang und Gebet erfüllt war, konnten die vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, bei über 120 Priestern das Sakrament der Versöhnung empfangen. Viele nahmen das Angebot, trotz langer Wartezeiten in Anspruch, auch aus der Speyerer Gruppe. Für viele war es das erste Mal seit der Erstkommunion.
Am Sonntagmorgen ging es zum großen Pfingstgottesdienst in den Salzburger Dom. Über 130 Jugendliche haben an diesem Morgen das Sakrament der Firmung empfangen. Erzbischof Franz Lackner hat auf sehr sympathische und lebensnahe Weise über seine Berufung gesprochen und den jungen Leuten Mut gemacht, ihre Berufung zu ergreifen und „JA“ zu sagen zu Jesus als Person, der Leben in Fülle für uns will.
Am Nachmittag gab es die Möglichkeit, dieser Aufforderung konkret zu folgen: Die jungen Menschen konnten einen bewussten Schritt gehen und durch ihr Aufstehen und nach vorne Gehen ausdrücken, dass sie ihr Leben mit Gott gehen und ihm nachfolgen wollen. Für viele, auch aus der Speyrer Gruppe, war das einer der bewegendsten Momente. Begleitet wurde dieser Schritt mit dem Gebet um den Heiligen Geist.
Für Alicia (22 Jahre) aus der Speyerer Gruppe war das ein wichtiger Moment: „Besonders gut gefallen hat mir das Gebet um den Heiligen Geist, weil ich dort ein sehr intensives Gebet erleben durfte und den Heiligen Geist dabei, wie nie zuvor, spüren konnte.“ Lilly (15) ergänzt: „Es ist mir klar geworden, dass der heilige Geist sehr wichtig ist und nicht nur eine kleine Nebenrolle im Glauben spielt“.
Spätestens danach hielt es niemand mehr auf seinen Plätzen als die Band im Anschluss das Lied schmetterte: „Ich will frei sein!“ Fröhlich wurde gesungen, geklatscht und getanzt.
In dieser Stimmung und Freude ging es am Abend auf die Festung der Stadt Salzburg mit dem „Gebet für Stadt und Land. Dort wurde oberhalb der Stadt für Salzburg und Österreich gebetet und dann für die Heimatländer, -orte, -pfarreien der Jugendlichen. Bei der „Holy Spirit Party“ oder dem Konzert der O´Bros (christlicher Hiphop) ist der Abend noch lange weiter gegangen.
Für die Speyerer war der letzte Höhepunkt am Montag das Morgenlob und der Aussendungsvortrag von Georg Mayr-Melnhof, dem Gründer des „Fests der Jugend“: „Sei wie ein Ballon, der seinen Sinn nur erfüllt, wenn er mit Helium gefüllt ist und Christus sichtbar macht“, so lautete sein Appell. Helium für uns Christen sind unter anderem das Gebet, der Austausch mit Gleichgesinnten und Orte der besonderen Erfahrung von Kirche. Genau diese Erfahrung konnten viele Menschen dort machen. Jonas (24) aus Limburgerhof fasst es so zusammen: „In den vier Tagen Salzburg hat es mir die Augen geöffnet, wie vielfältig und tiefgründig der katholische Glaube sein kann.“
Auf der Rückfahrt von Salzburg in die Pfalz und das Saarland durften die Jugendliche im Bus von ihren „Perlen“ erzählen, also die besonders wichtigen und schönen Momente.
Text/Foto: Sandra Petrollo Shahtout & Dominique Haas