Montag, 02. Mai 2016
„Gleiches Geld für gleiche oder gleichwertige Arbeit“

Für einen gerechten Lohn für Frauen machten sich Vertreterinnen unterschiedlicher Einrichtungen und Organisationen stark.
Veranstaltung in der katholischen Familienbildungsstätte Pirmasens zum Thema Erwerbsarbeit von Frauen
Pirmasens. 50 Frauen kamen am 23. April in die katholische Familienbildunsstätte in Pirmasens zum Thema „Frauen verdienen mehr“ zusammen. „Ich freue mich sehr, dass wir jetzt gemeinsam an einem Strang ziehen - Frauen konfessioneller und nichtkonfessioneller Einrichtungen in enger Zusammenarbeit mit Gleichstellungsbeauftragten“, so die gastgebende Leiterin Susanne Dausend-Thomas.
Christine Gortner von der evangelischen Arbeitsstelle für Bildung und Gesellschaft in Kaiserslautern zeigte auf, dass Mädchen und junge Frauen heute höhere Schulabschlüsse als Jungs haben. Trotzdem entscheiden sie sich mehrheitlich für einen in der Regel schlechter bezahlten Beruf im Büro, im Gesundheitsbereich oder in der Gastronomie. Frauen in Deutschland verdienen durchschnittlich 21,6 Prozent weniger als Männer. Einer der Hauptgründe hierfür ist die meist geringere Entlohnung in den frauentypischen Berufen wie zum Beispiel in den Bereichen Erziehung, Pflege und Handel. Dies bedeutet letztendlich auch eine geringere Wertschätzung dieser Arbeit. Mit geringeren Einkommen erwerben Frauen auch niedrigere Rentenansprüche. Vielen erwerbstätigen Frauen droht aufgrund von Teilzeitarbeit, geringem Einkommen, Eltern- und Pflegezeiten die Altersarmut.
In einer Talkrunde mit der Moderatorin Christina Walter stellten Anja Schindler, Leiterin der Kita Regenbogen in Waldfischbach-Burgalben, Martina Peter, Betriebsrätin im Pirmasenser Real-Markt und Erika Wartenpfuhl, Stationsleiterin am Pirmasenser Krankenhaus, ihren Berufsalltag vor.
"Wir müssen uns als Gesellschaft fragen: Was ist uns die Arbeit von Erzieherinnen, Krankenpflegerinnen, Frauen im Handel, Hauswirtschafterinnen und Altenpflegerinnen wert? Ein Beruf hat nur Zukunft, wenn mit dem Einkommen eine Familie ernährt werden kann – das muss auch für Frauen gelten!“, so Rita Höfer, Referentin im Bistum Speyer für Familie, eine der Initiatorinnen dieses Tages.
Text: Rita Höfer/Foto: Christa Kuhn