Freitag, 01. Dezember 2017

Nach dem BDKJ melden sich der Familienbund und der Katholikenrat zu Wort

Das Christophorus-Haus in Bad Dürkheim 

Katholikenrat schreibt öffentlichen Brief an den Bischof – Familienbund gibt Stellungnahme heraus – Diözesanvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) mit Stellungnahme „Was ist Jugendarbeit wert?“

Speyer. Vor kurzem hat das Bistum einen Beratungsprozess zur Zukunft des Christophorus-Hauses in Bad Dürkheim und zur Bildungs- und Freizeitstätte Heilsbach in Schönau in der Südwestpfalz gestartet. "In diesem Prozess sollen die Vorzüge der beiden Häuser, die anfallenden Kosten, die Nachhaltigkeit der Investitionsmaßnahmen und die bestehenden Chancen und Risiken ermittelt, geprüft und abgewogen werden", so Generalvikar Dr. Franz Jung. Beim Diözesanen Forum im August 2018 ist eine grundsätzliche Beratung über die Zukunft der beiden Häuser geplant.

In einem öffentlichen Brief an Bischof Dr. Wiesemann nimmt jetzt der Vorstand des Katholikenrates Stellung zu dem Thema. Der Vorstand fordert, „den Beratungsprozess transparenter zu gestalten, ergebnisoffen zu führen sowie eine möglichst breite Partizipation daran zu ermöglichen.“ Dies beinhalte die Einbeziehung der direkt Betroffenen, insbesondere der katholischen Jugendverbände sowie des Stiftungsrats der Heilsbach. Der Vorstand des Katholikenrats macht sich dafür stark, „dass sich das Bistum in den Beratungen und Entscheidungen nicht alleine von wirtschaftlichen Interessen sowie kurzfristigen Perspektiven“ leiten lässt. „Vielmehr muss auch nach pastoralen Kriterien entschieden werden.“

Familienbund: "Deutliches Votum für die Anliegen der Kinder und Jugendlichen dringend geboten"

Mit einer Stellungnahme hat sich zuvor bereits der Familienbund der Katholiken in die Beratung eingeschaltet. „Jede Investition ist auch ein Bekenntnis zu den Menschen, denen die jeweilige Immobilie dient“, so der Vorstand des Familienbundes. Mit den bisherigen Entscheidungen zur Renovierung von Immobilien habe das Bistum „ein deutliches Votum für Liturgie an traditionellen Kirchenorten und für das Priestertum“ gesetzt, so die Sichtweise des Vorstands des Familienbundes. Ein „ähnlich deutliches Votum für die Anliegen der Kinder und Jugendlichen im Bistum“ hält der Vorstand des Familienbundes nun für „dringend geboten“. Gleichzeitig spricht sich der Vorstand des Familienbundes für „den Erhalt und dringend nötige Investitionen“ in der Bildungs- und Freizeitstätte Heilsbach aus. Die Heilsbach schätzt der Vorstand des Familienbundes „besonders als Ort für Familien mit Kindern und für Menschen mit Behinderung aufgrund der barrierefreien Gestaltung.“

BDKJ kämpft für den Erhalt des Jugendhauses St. Christophorus in Bad Dürkheim

Der Vorstand des BDKJ hatte bereits unmittelbar nach dem Start des Beratungsprozesses Stellung zum Thema Christophorus-Haus genommen. „Nach dem Verkauf des Kardinal-Wendel-Hauses im Jahr 2013 ist das Christophorushaus in Bad Dürkheim der zentrale Ort der kirchlichen Jugendarbeit in der Diözese Speyer. Sollte dieses Haus mit seiner zentralen und für Jugendliche gut erreichbaren Lage geschlossen werden, würde die kirchliche Jugendarbeit weiter geschwächt“, befürchtet der BDKJ. Eine vom Bistum angeregte Verlegung des Jugendhauses in die Heilsbach „kommt für uns nicht in Frage“, so der BDKJ-Vorstand. „Das Bistum nähme der Jugend mit dem Christophorushaus einen Teil ihrer Identität." Die Stellungnahme endet mit der Frage: „Was ist dem Bistum katholische Kinder- und Jugendverbandsarbeit wert? Welche Priorität haben Investitionen in die Zukunft der Kirche?“

Anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des BDKJ-Diözesanverbandes und des Christophorus-Hauses am 25. November hatte die Diözesanversammlung des BDKJ einstimmig den Beschluss gefasst, an der Forderung nach dem Erhalt und Ausbau des Jugendhauses festzuhalten. Die Diözesanversammlung erinnert daran, dass „vor fünf Jahren bereits eines unserer zwei Jugendhäuser geschlossen“ wurde. Damals sei der Erhalt des Jugendhauses St. Christophorus in Bad Dürkheim zugesichert worden. „Jetzt müssen wir darum bangen. Seit 2002 wurde die Hälfte der Stellen in der Abteilung Jugendseelsorge eingespart. Zudem stehen in den Pfarreien immer weniger Seelsorgerinnen und Seelsorger für die Begleitung und Unterstützung von Kinder- und Jugendgruppen zur Verfügung. Durch ständige Strukturdebatten werden wichtige Ressourcen in der Kinder- und Jugendarbeit verschwendet oder stehen durch Einsparmaßnahmen nicht zur Verfügung.“ Die Jugendlichen unterstreichen: „Wir sind die Zukunft der Kirche. Um diesen Beitrag leisten zu können, brauchen wir verlässliche Strukturen und Räume.“

Öffentlicher Brief des Katholikenrats an den Bischof:

http://www.katholikenrat-speyer.de/news/nachrichten/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=5489&cHash=ae4e406bd1405aba25d6b6c0fb28aae4

Stellungnahme des Familienbundes:

Stellungnahme des Vorstandes des Familienbundes

Stellungnahme des BDKJ:

http://www.bdkj-speyer.de/pressebereich/pressemitteilungen/artikel/?tx_news_pi1%5Bnews%5D=1659&cHash=45b860bf50865bad47e51e1379ec832c

Bericht über die Jubiläumsveranstaltung von BDKJ und Christophorus-Haus:

https://www.bistum-speyer.de/news/nachrichten/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=5488&cHash=6cd7e4ef0033167c40abb0423856839c

Weitere Informationen zum Beratungsprozess:

https://www.bistum-speyer.de/news/nachrichten/?no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=5413&cHash=3751699863ec6186ffe727e2a65f5adf

 

Text: is / Foto: BDKJ