Donnerstag, 14. Dezember 2017

Notker Wolf OSB spricht beim Forum Katholische Akademie

Notker Wolf auf der Leipziger Buchmesse 2011 

Veranstaltung am 18. Dezember mit dem Titel „Schluss mit der Angst – Deutschland schafft sich nicht ab!“ - Aufgrund großer Nachfrage ist leider keine Anmeldung mehr möglich

Speyer. Am Montag, 18. Dezember, 19.30 Uhr, ist Notker Wolf, ehemaliger Abtprimas des Benediktinerordens, Gastredner im Friedrich-Spee-Haus Speyer (Edith-Stein-Platz 7). „Schluss mit der Angst – Deutschland schafft sich nicht ab!“ ist Titel seines aktuellen Buches und des Vortrags. 

„Deutschland ist eine Angstgesellschaft geworden“, so Notker Wolf. Verlustängste, Angst vor sozialem Abstieg, Angst vor Überfremdung und Islamisierung, Angst vor terroristischen Übergriffen und Gewaltverbrechen, oft diffuse Gefühle hätten sich in der Gesellschaft breitgemacht. Dem setzt Notker Wolf sein eigenes „Prinzip Hoffnung“ entgegen, eine Hoffnung, die im christlichen Glauben gründet und die dazu befähigt, der Angst ihre Unbestimmtheit zu nehmen und die Aufgaben und Herausforderungen zu entdecken, die sich hinter ihr verbergen. Notker Wolf macht Mut und fordert dazu auf, Verantwortung zu  übernehmen und das Grundvertrauen ins Leben nicht zu verlieren. 

Neben Vortrag und Diskussion wird ein Büchertisch mit Werken von Notker Wolf angeboten. Der Kostenbeitrag beträgt 5 €. Auf Grund begrenzter Plätze ist die Veranstaltung leider schon ausgebucht.

Kontakt: Katholische Erwachsenenbildung Diözese Speyer, Tel. 06232 / 102 180, email: keb@bistum-speyer.de 

Text: KEB/Foto: Sigismund von Dobschütz (CC-BY-SA-3.0)


Interview mit Dr. Notker Wolf

Vor der Vortragsveranstaltung in Kooperation mit dem Heinrich Pesch Haus erklärten Notker Wolf und Ulrike Gentner, stellvertretende Direktorin des HPH, im Gespräch die Hintergründe des Abends und die Beweggründe.

Sie sprechen von der „Angst“, die Sie in Deutschland spüren – welche Form von Angst ist das, und wer „hat“ diese Angst?
Ich stelle eine Angst in unserer Bevölkerung fest, dass alles langsam den Bach hinabgeht: Unser Wohlstand ist gefährdet, unsere deutsche Identität, und unsere Sicherheit an öffentlichen Plätzen.

Warum machen Sie „den Mund auf“?
Um den Menschen ihre Angst zu nehmen und ihnen Mut zu machen, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen.

Was ist Ihre Antwort auf diese Angst?
Sich mit der Realität konfrontieren und nüchtern nach Lösungen suchen. Wir müssen uns be-wusst bleiben, dass es keine einfachen Antworten gibt. Der Blick auf unsere Vergangenheit zeigt uns, dass wir schon viele Krisen bewältigt haben. Gläubige Menschen wissen, dass Gott uns Menschen auf unserem Weg begleitet; was nicht heißt, dass er es uns bequem macht.

Was hoffen Sie zu erreichen durch Ihr Buch und Ihre Vorträge?
Den Menschen die Augen für die tatsächliche Realität zu öffnen, ihre Ängste ernst zu nehmen, aber statt zu jammern die Dinge anzupacken. Eine Garantie für die Wahrung unseres Wohl-stand und absolute Sicherheit gibt es nicht, brauchen wir aber auch nicht. Wir müssen Ja sagen zu Veränderungen.

Frau Gentner: Warum ist eine solche Veranstaltung wichtig?
„Für uns Veranstalter – Katholische Erwachsenenbildung/Erhard Steiger, Dompfarrei Pax Chris-ti/vertreten durch Bernhard Kaas  und Heinrich Pesch Haus - ist es ein Anliegen, aktuelle Her-ausforderungen aufzugreifen. Als Forum katholischer Akademie wollen wir mit unseren Bil-dungsangeboten Orientierung geben und zur Reflexion ermutigen. Angst ist ein menschliches Phänomen, das sich in vielen Facetten, auch gesellschaftspolitisch, zeigt. 

Was erhoffen Sie sich von dem Vortrag?
Inspiriert von den Sichtweisen Notker Wolfs, der von 2000 bis 2016 als Abtprimas des Benedik-tinerordens mit Sitz in Rom war und nach Deutschland zurück kehrte, haben wir einen hervor-ragenden Referenten für das Thema gefunden. Das passt auch in den Advent, eine Zeit des In-nehaltens, der Umkehr und Besinnung auf das, was wirklich trägt. Um mit Alfred Delp SJ zu sprechen: „Lasst uns dem Leben trauen, weil wir es nicht allein leben, sondern Gott es mit uns lebt.“

Interview: Brigitte Deiters