Donnerstag, 29. November 2018
"Wir dürfen Messdiener sein"
Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember - Menschen mit geistiger Beeinträchtigung aus dem Club 86 sprechen über ihre Erfahrungen
Ludwigshafen. Menschen mit Behinderung sind in besonderer Weise auf Barrierefreiheit angewiesen. Wie sich das für sie auswirkt, hat Daniela Meiser im Gespräch mit Menschen mit geistiger Beeinträchtigung aus dem Club 86 aufnotiert.
Worin bestehen für Sie die größten Barrieren?
Der Gottesdienst ist für uns oft langweilig. Der Pfarrer redet sehr viel. Wir verstehen nicht, was er sagt.
Welche Unterstützung wünschen Sie sich?
Wir gehen selten als Gruppe zum Gottesdienst. Allein können wir leider nicht in die Kirche, denn jeder von uns braucht jemanden, der ihn zum Gottesdienst begleitet.
Gibt es kirchliche Angebote, die Ihre besonderen Bedürfnisse berücksichtigen?
Ja, wir dürfen Fürbitten vorlesen und Messdiener sein.
Club 86 in Ludwigshafen
Den Wechsel von der Fürsorge zur Inklusion vollzieht der Club 86 in Ludwigshafen. Bereits seit über 40 Jahren treffen sich hier Menschen mit geistiger oder Mehrfachbehinderung, 1987 hat das Bistum die Trägerschaft übernommen. Der Freizeittreff will seine 20- bis 60-jährigen Mitglieder stark machen, für sich selbst einzutreten und ihnen ermöglichen, am normalen Alltag teilzunehmen. Erreicht werden soll dies durch Austausch, Bildung und Freizeitangebote. Der Club will Barrieren in den Köpfen abbauen, indem er Menschen mit und ohne Einschränkung zusammenbringt.
Interview und Foto: Yvette Wagner
Beiträge zum Themenschwerpunkt Barrierefreiheit
Überblick: Das Bistum Speyer setzt sich an vielen Orten für mehr Barrierefreiheit sein
Interview: Stefan Dreeßen (gehbehindert)
Interview: Josef Huxel (sehbehindert)
Interview: Mitglieder des Club 86 in Ludwigshafen (geistige Beeinträchtigung)
Interview: Anna Fuchs (gehörlos)
Gutes Beispiel: Das Speyerer Priesterseminar
Gutes Beispiel: Caritas-Förderzentrum Paul Josef Nardini in Landstuhl