Dienstag, 04. Februar 2020

Ordensleute treffen sich im ehemaligen Kloster Germersheim

Rund 100 Ordensleute aus dem Bistum nahmen an der Feier zum Tag des geweihten Lebens teil. 

Feier zum Tag des geweihten Lebens mit Weihbischof Georgens

Germersheim. Knapp 100 Ordensleute haben sich am 2. Februar in Germersheim mit Weihbischof Otto Georgens zu einem diözsanen Ordenstag getroffen. Anlass war das Fest „Darstellung des Herrn“ (Mariä Lichtmess), das in der katholischen Kirche weltweit als „Tag des gottgeweihten Lebens“ gilt.

Seinen festlichen Abschluss fand das Ordenstreffen am Sonntagabend in der Pfarrkirche St. Jakobus mit einer Pontifikalvesper mit Weihbischof Georgens und Dekan Jörg Rubeck, musikalisch eindrücklich mitgestaltet vom örtlichen Kirchenchor unter Leitung von Sabine Nebel.

Die anfangs völlig abgedunkelte Kirche wurde mit vielen Kerzen, die an der Osterkerze entzündet worden waren, durch alle Gottesdienstbesucher erleuchtet. Von außen, so der Speyerer Weihbischof, erkenne man in einer Kirche zunächst einmal ein menschliches Bauwerk. "Oder vor allem  eine Baustelle mit Gerüsten und Baumeistern", spielte Otto Georgens auch auf den ,Synodalen Weg' der Kirche in Deutschland an. So sei es eben nötig, von Zeit zu Zeit die Kirche in das Licht von oben, in Gottes Licht, zu halten und genau zu schauen, wo etwas renoviert werden solle.

In seiner Ansprache wies Otto Georgens auf die Erfahrung eines Stromausfalles hin: „Es ist sehr unangenehm, dauerhaft im Dunkeln zu sitzen.“ Die festliche Atmosphäre des Kerzenscheins hingegen „erhebt uns und lässt unsere Herzen höher schlagen“. Da lasse sich nachvollziehen, warum das Evangelium des Tages von Jesus Christus als dem „Licht der Welt“ spreche. „Dieses Licht vermag ganz andere Dunkelheiten im Leben zu vertreiben, als sie ein Stromausfall verursachen kann. Weihbischof Georgens ermutigte die Ordensangehörigen, aus Dankbarkeit für ihre Berufung zum Ordensleben selbst Träger dieses Lichtes zu werden. „Denn unsere Kirche, unsere Gesellschaft, unser Land brauchen Hilfe, und zwar vor allem geistliche Hilfe. Denn wo der Horizont Gottes im Blick bleibt, rücken alle anderen Dinge und Fragen an den richtigen Ort.“

Vor dem Gottesdienst waren die Ordens-Schwestern und -brüder im Nardinisaal des Germersheimer Pfarrzentrums zu Begegnung und Gespräch an einer festlichen Kaffeetafel eingekehrt, die der Gemeindeausschuss und der Helferinnenkreis vorbereitet hatte. "Gerade in einer Zeit, da die Ordensgemeinschaften kleiner werden, ist es wichtig, sich zu begegnen und im Blick zu haben", nannte Weihbischof Georgens ein Zeil des bistumsweiten Ordenstages. Otto Georgens trägt als Bischofsvikar im Bistum in bsonderer Weise Verantwortung für die klösterlichen und geistlichen Gemeinschaften. Der Veranstaltungsort im früheren Germersheimer Kloster und der hemaligen Klosterkirche war bewusst gewählt worden, um an die jahrhundertelange Tradition der Serviten- und Franziskanermönche in dieser Stadt zu erinnern.

Text/Foto: Hubert Mathes