Dienstag, 21. Februar 2017
Erfolgreiches Jahr für St. Dominikus Krankenhaus- und Jugendhilfe gGmbH
Jahrespressekonferenz der Geschäftsführung
Ludwigshafen. Die St. Dominikus Krankenhaus- und Jugendhilfe gGmbH mit über 1.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2016 zurück: Der Umsatz konnte noch einmal um fünf Millionen Euro gesteigert werden. Für 2016 wird ein Umsatz von 91 Millionen Euro erwartet (2015: 86 Millionen Euro), wie die Geschäftsführung des gemeinnützigen Unternehmens mit Sitz in Ludwigshafen im Rahmen der Jahresauftaktpressekonferenz mitteilt.
Die größte Einrichtung des katholischen Trägers, das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus, Ludwigshafen am Rhein, erreichte einen Umsatz von etwa 82 Millionen Euro (2015: 76 Millionen Euro). Auch die anderen zur gGmbH gehörenden Einrichtungen, das Hospiz Elias mit ambulantem Hospiz- und Palliativberatungsdienst, stationärem Hospiz und Bildungswerk, das Kinderheim St. Annastift und das Kinder- und Jugenddorf Maria Regina in Silz, entwickelten sich weiter, berichten Geschäftsführer Marcus Wiechmann und Prokurist Jürgen Will. „Wir sind sehr betroffen vom Tod unseres Aufsichtsratsvorsitzenden Heinrich Hagenbucher Ende Januar. Er hat wesentliche Weichen für die positive Entwicklung und Zukunft unserer Einrichtungen gestellt. Wir sind ihm in großem Dank verbunden“, würdigt Wiechmann zu Beginn. Hagenbucher war ab 2012 stellvertretender Vorsitzender, im März 2015 übernahm er den Vorsitz. Über die Nachfolge wird voraussichtlich bei der nächsten Aufsichtsratssitzung Ende März entschieden.
Patientenzahlen gesteigert
Im vergangenen Jahr gelang es den Verantwortlichen, durch weitere Positionierung und Spezialisierung die Patientenzahlen des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses weiter zu steigern. „Über 60.000 Patienten aus Ludwigshafen und darüber hinaus schenkten uns 2016 ihr Vertrauen“, erklärt Wiechmann. Stationär wurden im vergangenen Jahr über 20.000, ambulant sogar über 41.000 Patienten behandelt. Interessant sei auch der Altersdurchschnitt der Patienten des Ludwigshafener Krankenhauses der Schwerpunktversorgung. 6.500 stationäre Patienten waren unter 18, fast 5.800 über 70 Jahre. 19 Patienten waren sogar bedingt durch den Schwerpunkt Geriatrie 100 Jahre oder älter, so der Geschäftsführer. 1.841 Geburten fanden im vergangenen Jahr im Geburtszentrum des Krankenhauses statt, noch einmal eine deutliche Steigerung zum Vorjahr (2015: 1.638 Entbindungen), darunter waren 77 Zwillingspaare und sogar einmal Drillinge. 357 kleine Patienten – vom Frühgeborenen um 600 Gramm bis zum kranken Neugeborenen – wurden auf der direkt an den Kreißsaal und die Wochenstation angrenzenden Früh- und Neugeborenenintensivstation Däumling betreut.
Im stationären Hospiz Elias wurden im vergangenen Jahr 109 Patienten bis zum Lebensende betreut. 96 Prozent hatten eine onkologische Erkrankung. Der Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst leistete 208 Begleitungen. Im Kinderheim St. Annastift wurden 145 Kinder, Jugendliche und Mütter betreut, im Kinder- und Jugenddorf Maria Regina in Silz gab es 144 Betreute.
2016
Einführung eines Belegungsmanagements war erfolgreich
Eine wichtige Neuerung 2016 war unter anderem die Einführung eines Belegungsmanagements im St. Marienkrankenhaus, mit der Einstellung eines speziell dafür qualifizierten Mitarbeiters. Die Stelle wurde neu geschaffen. „Diese Arbeit hat erheblichen Einfluss auf die Betriebswirtschaftlichkeit des Hauses: Auslastung der Stationen, durchschnittliche Verweildauer, Case-Mix-Index sind Kennzahlen, die unmittelbar durch ein strukturiertes Belegungsmanagement beeinflusst werden“, erklärt Prokurist und Leiter Verwaltungs-management Jürgen Will die Bedeutung. Aber auch die Patientenzufriedenheit steige, wenn „unnötiges Hin- und Herschieben“ bei internen Verlegungen vermieden werden kann. Und auch die Mitarbeiter profitieren, da Verlegungen erhebliche Zeiten beim Pflegepersonal binden.
Verbesserung bei der Krankenhaushygiene
Auch in anderen Bereichen wurde weiter an der Verbesserung der Qualität gearbeitet: Im vergangenen Jahr haben drei Mediziner die zweijährige curriculare Fortbildung Krankenhaushygiene nach Vorgaben der Ärztekammer erfolgreich abgeschlossen. „Damit haben wir die länderspezifischen Vorgaben zur Krankenhaushygiene – nach der Häuser über 400 Betten einen eigenen ausgebildeten Krankenhaushygieniker vorhalten müssen –formvollendet umgesetzt“, so Will. Die Besonderheit, mit dem Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Medizinischen Klinik I Prof. med. Gerhard Inselmann, der Chefärztin der Chirurgischen Klinik Dr. med. Petra Meier und dem medizinisch-ökonomischen Direktor Dr. med. István Bechtold, werden verschiedene Perspektiven der drei wichtigen Krankenhausbereiche (operativ, konservativ und nichtklinisch) berücksichtigt. Zusätzlich wird die Klinik durch eine sehr erfahrene und national und international anerkannte externe Expertin beraten, die unter anderem auch an den bundesweiten Hygienevorgaben für Krankenhäuser mitarbeitet.
Besonderes Ausbildungsprojekt
Im Juni wurde im St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus das Projekt „Förderung von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf in Ausbildung und Beruf“ mit Teilnehmenden aus verschiedensten Herkunftsländern gestartet. Ziel des durch die Agentur für Arbeit und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geförderten Projektes verschiedener Kooperationspartner, die alle über große Erfahrung im Bereich Integration, Migration und Schulung und Ausbildung verfügen, war es Menschen mit Fluchterfahrung und andere Migranten für den erfolgreichen Start einer Pflegetätigkeit zu qualifizieren. Dank der guten Vorauswahl und der intensiven Betreuung konnte das St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus neue Mitarbeiter gewinnen: Elf von 13 Teilnehmern haben das Projekt im Dezember erfolgreich beendet. Das Anerkennungsverfahren von ausländischen Pflegeabschüssen startet im April für drei Teilnehmer, Ausbildungsbeginn zur Gesundheits-und Krankenpflege ist für vier Teilnehmer am 1. April, drei Teilnehmer holen den Hauptschulabschluss nach und machen danach die Ausbildung Krankenpflegehelfer, ein Teilnehmer hat sich beruflich umorientiert.
Ausbau der Digitalisierung
Um den digitalen Wandel voranzutreiben, wurde in den letzten Jahren eine Reihe an Projekten begonnen – von der elektronischen Patientenakte über die Digitalisierung der Notaufnahme und die Einführung eines Dokumenten-Management-Systems bis hin zu einer E-Learning-Plattform im Intranet. Zwölf Teilprojekte wurden im vergangenen Jahr unter dem Dach eines Masterprojekts zusammengeführt. „Es wurde klar, dass hier nicht nur medizinische Kernprozesse tangiert sind, sondern der gesamte Betrieb“, berichtet Wiechmann. An einem ganzen Tag im November wurden den Mitarbeitern die verschiedenen Vorgänge und ihre Bedeutung im Rahmen eines Info-Marktes präsentiert.
Neubau für den Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst
Ein weiteres Highlight 2016 war der Neubau für den Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst am stationären Hospiz Elias. Seit März sind auf 200 Quadratmetern neue Räume für den Hospizdienst Ludwigshafen und ein großer Seminarraum entstanden. Ambulante und stationäre Hospizarbeit können jetzt auch räumlich eng unter einem Dach zusammen arbeiten. Der Anbau kostete rund 800.000 Euro. Neben einer Spende des Fördervereins Hospiz machten weitere Spenden die Finanzierung möglich. Neben Büros und Lager ist vor allem der große Seminarraum mit der Kapazität von 60 Plätzen, in dem jetzt Besprechungen, Veranstaltungen, Treffen, Supervisionen und Schulungen der ehren- und hauptamtlichen Hospizmitarbeiter und das monatliche Trauercafé stattfinden können, ein großer Gewinn für die Arbeit.
2017 wird 50-jährige Jubiläum des Kinder- und Jugenddorf Maria Regina gefeiert
In diesem Jahr kann das Kinder- und Jugenddorf Maria Regina das 50-jährige Jubiläum feiern. 1967 konnten in Nachbarschaft und als Folgeeinrichtung des Silzer Kinderheimes die ersten drei Kinderdorfhäuser eingeweiht werden. Die Schwestern des Institut St. Dominikus Speyer übernahmen unterstützt von Hauswirtschaftshilfen und pädagogischen Fachkräften die Betreuung der Kinder und Jugendlichen. Das Familienprinzip mit festen innen lebenden Bezugspersonen bildete die Basis der Erziehung. In den Folgejahren entstanden insgesamt sieben freistehende Kinderdorfwohnhäuser und ein Gemeinschaftshaus, in dem neben Begegnungs-, Therapie-, Sport-, und Werkräumen seit 1980 der gruppenergänzende Freizeitbereich und seit 1983 die Wohngruppe acht untergebracht sind. Hinzu kommen Verwaltungsräume und Schwesternkonvent. Das Jubiläum wird im September mit einem Festakt und einem Fest begangen.
Im März wird mit einem zweiten Wirbelsäulenchirurgen der Schwerpunkt Wirbelsäulenchirurgie der Orthopädischen und Unfallchirurgischen Klinik des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses weiter ausgebaut. Auch 2017 steht Qualität wieder ganz besonders im Fokus.
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Text/Foto: Katja Hein
