Dienstag, 19. September 2023

"Humor macht menschlich!"

Grundschulreligionslehrer/innen im Kirchendienst trafen sich zur Fortbildung in Maria Rosenberg. 

Jahrestreffen der Religionslehrer/innen i.K. an Grundschulen

Waldfischbach-Brugalben. Vom 14. bis 15. September versammelten sich die Grundschulreligionslehrer/innen im Kirchendienst (i.K.) zu ihrer jährlichen Fortbildung auf dem Rosenberg. An beiden Tagen ging es um den Humor und seine Leichtigkeit. Dabei ist Humor weit weniger eine Methode, als eine Haltung, die es zu lernen gilt. Dies machte die Referentin Frau Dr. Gisela Matthiae, professionelle Clownin und Theologin, deutlich.

Das Wort Humor, so lernte die Gruppe, kommt von Feuchtigkeit, Lebenssaft. Humor bringt ins Fließen, wo alles vertrocknet und festgefahren ist. Humor weckt neue Lebensgeister und kann die Körpersäfte in Wallungen bringen, bis hin zu Lachtränen.

Auch auf den Humor in der Bibel wurde ein Blick geworfen. Dr. Gisela Matthiae erläuterte dabei die stilistischen Mittel der Komik, mit deren Hilfe die biblischen Autoren ihre Botschaft transportieren und pointieren. Ihre Lieblingsperikope steht im Markusevangelium, es ist die Heilung eines Menschen, der von einem Dämon namens Legion besessen war. Der Kranke werde, so die Ausführungen von Dr. Matthiae, durch die Legion mit der römischen Besatzungsmacht gleichgesetzt. Jesus jagt den Dämon schließlich in eine Herde von 200 Schweinen, die sich in den See stürzen und daraufhin ertrinken. Dies ist politischer Spott, eine subtile Kritik; gab es doch eine römische Legion, deren Wappentier ein Eber war.

Abschied in den Ruhestand
Vom Vertreterrat der Religionslehrer/innen und von Birgitta Greif, der verantwortlichen Abteilungsleiterin, wurden Helga Maiß, Berthold Wilhelm und Engelbert Sommer im Kreis der Kollegen/innen beim sogenannten Bistumsabend passend zum Tagungsthema, humorvoll in den Ruhestand verabschiedet. Gemeinsam, so erbrachte die Recherche, bringen die drei 105 Jahre im Kirchendienst auf die Waage, ein echtes Schwergewicht. Wie viele Schülern/innen sie im Religionsunterricht begleitet und geprägt haben, weiß wohl nur der "liebe Gott".

Vor 75 Jahren wurde der Grundstein für die Ausbildung gelegt
Wohl kaum jemandem aus der Gruppe war bekannt, dass vor 75 Jahren der Grundstein für die Ausbildung der heutigen Religionslehrer/innen i.K. gelegt wurde. Ende 1948, so wusste Birgitta Greif zu berichten, wurde in Speyer ein anderthalbjähriger Lehrgang zur, wie es damals hieß "Heranbildung" von Katechetinnen und Seelsorgehelferinnen eingerichtet. Das Kloster St. Magdalena stellte die erforderlichen Räume für Unterricht und Wohnung zur Verfügung. Im christlichen Pilger vom 7. Mai 1950 war zu lesen: "Den Bedürfnissen der Diözese entsprechend, wurde der Lehrplan so aufgestellt, dass alle Schülerinnen die Befähigung zur Erteilung des Religionsunterrichtes an den Volks- und Berufsschulen erlangen konnten. Demzufolge lag im ersten Jahr das Schwergewicht der Unterrichtsfächer auf der theologischen, katechetischen und pädagogischen Seite...."Eine Absolventin des Kurses schrieb 1950 nach Abschluss der Ausbildung: " Wir sahen als oberstes, inneres Ziel des Lehrganges die Heranbildung der apostolischen Frauenpersönlichkeit. Die tägliche Messe, sowie das gemeinsame und private Gebet betrachteten wir als die wesentlichen Formkräfte unseres Gemeinschaftslebens."

Ausbildungstechnisch hat sich in den Jahren vieles geändert. Auch nach 75 Jahren gibt es in der Diözese Speyer den Beruf der hauptamtlichen Religionslehrerin i.K. Im Schuljahr 2023/24 sind 33 Frauen und Männer im Religionsunterricht der Grundschule eingesetzt und nehmen, vom Bischof gesandt, teil an der Verkündigung.

Text/Foto: Birgitta Greif, HA Schulen, Hochschule, Bildung; Abt. Religionsunterricht