Dienstag, 09. September 2025

"Alle Wege führen nach.."

Die Teilnehmenden der Romwallfahrt der Abteilung Religionsunterricht © HA II/2 Religionsunterricht 

Per Pedes unterwegs in Rom

Speyer/Rom. "Die Reise ist ein Bild für das Leben, und der weise Reisende ist derjenige, der die Kunst des Lebens gelernt hat uns sie mit anderen teilen kann." (Benedikt XVI am 11.10.2012) Diesem Zitat stimmen wohl alle 18 Mitreisende der einwöchigen Romwallfahrt der Abteilung Religionsunterricht zu. Denn erzählen, von dem, was sie erlebt haben, können die Studierenden, Lehrerinnen und Verwaltungskräfte Vieles.

Was im Heiligen Land seinen Anfang nahm, hat in Rom eine Gestalt angenommen, die unsere römisch-katholische Kirche bis heute prägt.

 Die "glanzvollen Symbole der Ewigkeit", die Kirchen Roms, sind Leuchtpunkte und Kraftorte zugleich. Der Besuch dieser "spirituellen Tankstellen" stand im Vordergrund der sommerlichen Wallfahrt bei Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius.

Es lag auf der Hand, dass der Besuchs- und Besichtigungsmarathon in der Kirche Santa Maria Maggiore am Grab von Papst Franziskus begann. Das schlichte Grab bildet einen starken Gegensatz zur goldenen Kassettendecke , dem Kosmatenboden, den Mosaiken und dem Reliquiar mit der "Krippe". Nach soviel Glanz versteht es sich von selbst, dass als Nächstes auf der Tagesordnung der Besuch der ältesten römischen Eisdiele stand. Neben dem ersten Eis durfte ein Espresso auch nicht fehlen.

Tagtäglich ging es dann in der Regel per Pedes, aber hin und wieder auch per Bus und Metro, zu den einzelnen Stationen. Auf dem Programm standen u.a. alle 7 Hauptpilgerkirchen. Das Glück war auf der Seite der Gruppe, bei allen Heiligen Pforten bedurfte es keines endlosen Schlangestehens.

Zu den Höhepunkten der Reise zählten das sonntägliche Angelusgebet mit Papst Leo XIV, die Führung durch die Sebastianskatakomben und der Besuch der vatikanischen Gärten, der auch die Sixtinische Kapelle, den Ort des Konklaves, einschloss. Zuvor hatte Führer Gabriel in die theologische und ästhetische Konzeption der Sixtina, insbesondere der Darstellung des jüngsten Gerichts, eingeführt. Er erzählte der Gruppe, dass Michelangelos künstlerische Freiheiten durchaus skandalträchtig waren. So erscheint beispielsweise Kardinal Carafa, der das Werk Michelangelos als obszön empfand, nicht gerade schmeichelhaft in der Hölle.

Das Wochenprogramm enthielt noch weitere interessante Besichtigungspunkte, Plätze und Brunnen dürften ebenso wenig fehlen wie ein Rundgang durch das ehemalige Ghetto der jüdischen Gemeinde. In unmittelbarer Nähe zur großen Synagoge führt die älteste, noch erhaltene Brücke Roms auf die Tiberinsel. Zeitweise durfte die Insel mit dem Krankenhaus von den Juden der römischen Gemeinde mitgenutzt werden.

Auch die Kunstliebhaber kamen auf ihre Kosten, Bilder des sogenannten Hell/Dunkelmalers Caravaggio gab es in der französischen Nationalkirche, in Santa Maria del Popolo und in Sant Agostino zu bewundern.

In Rom gibt es nicht nur viel zu sehen, sondern auch vieles zu riechen und zu schmecken. Unzählige gastronomische Betriebe lockten die hungrigen Wallfahrer mit wohlschmeckenden und preislich erschwinglichen Menüs. Auch Verdursten braucht in Rom niemand. Das frische, kühle Brunnenwasser ist gerade bei den sommerlichen Temperaturen ein Geschenk von Mutter Erde.

Am Ende der Woche war sich die Gruppe einig: Die Wallfahrt nach Rom bedarf einer Wiederholung!

 

Text: HA II/2 Religionsunterricht