Montag, 27. Oktober 2025
Romwallfahrt des Bistums Speyer stärkt Glauben und Gemeinschaft
357 Pilgerinnen und Pilger erleben intensive Tage im Heiligen Jahr 2025
Rom/Speyer. 357 Pilgerinnen und Pilger aus dem Bistum Speyer nahmen im Oktober 2025 an einer fünftägigen Wallfahrt nach Rom teil. Anlass war das Heilige Jahr 2025, das unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ steht. Gemeinsam mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Weihbischof Otto Georgens und Generalvikar Markus Magin sowie zahlreichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern der Diözese erlebten die Teilnehmenden intensive Tage des Glaubens, der Gemeinschaft und der Begegnung.
Durchzug durch die Heiligen Pforten im Heiligen Jahr 2025
Die Teilnehmenden der Wallfahrt sind auf unterschiedlichen Wegen nach Rom gekommen – ob mit dem Flugzeug, dem Bus oder sogar zu Fuß auf dem Franziskusweg von Assisi herkommend. Und auch die letzte Gruppe der Staffelpilger, die im Juli in Speyer gestartet waren, wurde in Rom in Empfang genommen.
Am 19. Oktober begann der gemeinsame Teil der Wallfahrt für alle Pilgerinnen und Pilger mit dem Durchschreiten der Heiligen Pforte der Lateranbasilika und einer Führung durch die Kirche. Das Durchschreiten der Heiligen Pforten an den vier großen Patriarchalbasiliken, die nur im Heiligen Jahr geöffnet sind, war ein wesentlicher Teil des Wallfahrtprogramms. Anschließend besuchten die Teilnehmenden die Basilika Santa Maria Maggiore, in die sie ebenfalls durch eine Heilige Pforte gelangten. In der Kirche selbst konnten sie am Grab von Papst Franziskus des Verstorbenen gedenken. Den großen Eröffnungsgottesdienst feierte die Wallfahrtsgruppe in der Kirche Santo Stefano Rotondo. Bischof Wiesemann ermutigte in seiner Predigt, „dem Glauben in der großen Weltgemeinschaft der Kirche neue Lebendigkeit zu geben“. Musikalisch gestaltet wurde die Feier vom eigens für die Reise gegründeten Wallfahrtschor unter der Leitung von Diözesankirchenmusikdirektor Martin Erhard.
Glauben erleben an den Stätten der Weltkirche
Am zweiten Tag führte ein Pilgerweg, abwechselnd angeführt von einem Teilnehmenden, der ein Holzkreuz trug, von der Engelsburg über die Via della Conciliazione in den Petersdom, wo die Teilnehmenden die Heilige Pforte des Petersdoms durchschritten und gemeinsam Eucharistie feierten. Generalvikar Magin ging in seiner Predigt vom Kathedraaltar des Petersdomes aus, an dem die Pilgergruppe die Hl. Messe feierte. Den Lehrstuhl des Hl. Petrus verband er mit dessen Glaubensbekenntnis sprach in seiner Predigt, ausgehend von der Gestaltung des Kathedraaltares, an dem die Gruppe die Hl. Messe feierte, über die Bedeutung der Darstellung des Heiligen Stuhls in der Altargestaltung von Bernini und schlug den Bogen zum Evangelium, in dem Petrus Jesus als den Sohn Gottes bekennt. Gerade in Zeiten des Umbruchs und des Wandels, so der Speyerer Generalvikar, könne man im Vertrauen auf diesen Jesus Christus Schritte der Veränderung in der Kirche und auch in Diözese wagen, denn er selbst sagt uns zu: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“
Thematische Stadtführungen und geistliche Angebote
Am Nachmittag konnten verschiedene thematische Stadtführungen und geistliche Angebote besucht werden – von historischen Erkundungen über musikalische Treffen bis hin zu spirituellen Gesprächsrunden. So konnten die Pilgerinnen und Pilger unter verschiedenen Führungen und Aktionen ihr individuelles „Mein Rom“-Programm zusammenstellen:
Romneulinge erkundeten mit Dekan Dominik Geiger im Programm „Rom für Einsteiger“ die Stadt und ihre bekannten Sehenswürdigkeiten, Romspezialisten dagegen erlebten mit Franz Vogelgesang Rom „Abseits der Pfade“ und kundschafteten Wege aus, die den Touristen sonst verschlossen bleiben.
Mit Diakon Michael Ganster hieß es: die Trastevere entdecken, mit Kanzleidirektor Wolfgang Jochim ging es auf eine Tour durch das Stadtviertel „Centro Storico“ und mit Generalvikar Markus Magin konnte das Historische Rom erkundet werden.
Pfarrer Udo Stenz nahm die Pilgerinnen und Pilger mit hoch hinaus auf einen Spaziergang über den Gianicolo, wo die Teilnehmenden ganz Rom überblicken konnten, Erhard Steiger besuchte mit den Wallfahrerinnen und Wallfahrer das Benediktinerkloster St. Anselmo und Dekan Johannes Pioth bot eine Führung unter dem Titel „Römisches Jerusalem“ an.
Für alle, denen touristische Führungen nicht zusagten, gab es alternative Möglichkeiten, wie das Mitsingen im Wallfahrtschor mit Diözesankirchenmusikdirektor Martin Erhard oder die Möglichkeit zum Geistlichen Gespräch im Geistlichen Zentrum der Speyerer Wallfahrt an der Piazza Venezia mit Monika Kreiner, Margit Maar-Stumm und Peter Hundertmark.
Am dritten Tag feierte die Gruppe in der Basilika St. Paul vor den Mauern einen weiteren Gottesdienst und durchschritt gemeinsam die Heilige Pforte von St. Paul. Weihbischof Georgens sprach in seiner Predigt über die Hoffnung als zentrale Kraft des Glaubens. Eine musikalische Andacht in der Kirche S. Maria dell’Anima bildete am Abend den Abschluss des Tages – Die Gestaltung verantworteten Kerstin Fleischer, Franz Vogelgesang und der Wallfahrtschor.
Höhepunkt: Begegnung mit Papst Leo XIV.
Der Mittwoch stand im Zeichen der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Gemeinsam mit mehr als 60.000 Gläubigen aus aller Welt erlebten die Pilgerinnen und Pilger eine Begegnung mit Papst Leo XIV. Im Anschluss hatten Bischof Wiesemann, Weihbischof Georgens, Generalvikar Magin und Kerstin Fleischer, Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge, die Gelegenheit zu einer kurzen persönlichen Begegnung mit dem Heiligen Vater. „Ein bewegender Moment, den wir niemals vergessen werden“, so Fleischer.
Am Abend feierte die Gruppe in der Kirche S. Andrea della Valle den abschließenden Gottesdienst. Bischof Wiesemann zog ein positives Fazit: „Wie reich beschenkt wurden wir mit diesen Tagen, tiefgehende Erfahrungen, die uns wieder neue Hoffnungskraft des Glaubens gegeben haben und uns zu Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung machen. Wie die Kirche lebt, wie der Glaube lebt, das durften wir in diesen Tagen in Rom, als Ort der Kirche der ganzen Welt, erleben.“
Gemeinschaft und Glaubenserfahrung
Neben den spirituellen Höhepunkten prägten auch das gemeinschaftliche Erleben, der kulturelle Austausch und die musikalischen Beiträge den Charakter der Wallfahrt. In einer Atmosphäre der Freude, Besinnung und Begegnung wurde Rom für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Ort gelebten Glaubens und sie konnten als Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung wieder nach Hause zurückkehren.





