Mittwoch, 10. Dezember 2025

„Ein Funke Mut“: Pfadfinder senden Friedenslicht für die Pfalz aus

Das Friedenslicht aus Bethlehem © Jacob Maibaum 

Ökumenische Friedensbotschaft von Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst

Speyer. Als sichtbares Zeichen der Hoffnung und des Friedens wird das „Friedenslicht von Bethlehem“ in diesem Jahr am Sonntag, 14. Dezember, um 15 Uhr in der protestantischen Gedächtniskirche in Speyer für die gesamte Pfalz ausgesendet. Unter dem Motto „Ein Funke Mut“ laden Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus verschiedenen Verbänden zur pfalzweiten Aussendungsfeier ein. Besucherinnen und Besucher können das Licht dort entzünden und in Laternen oder Kerzen mit nach Hause nehmen.

Das Friedenslicht wird jedes Jahr von einem Kind in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem entzündet und in viele Länder getragen. Seit 1994 verteilen Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Licht auch in Deutschland. Für sie steht es als Zeichen des Glaubens an eine friedliche, gerechte und menschliche Welt: Jeder Funke zählt, jede und jeder kann dazu beitragen, dass aus einem kleinen Licht ein strahlendes Feuer der Hoffnung wird.

 

Gemeinsame ökumenische Friedensbotschaft

In einer gemeinsamen Botschaft danken Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Bistum Speyer) und Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst (Evangelische Kirche der Pfalz) den Pfadfinderinnen und Pfadfindern für ihren Einsatz und rufen dazu auf, das Friedenslicht als persönliches Zeichen der Hoffnung zu verstehen und weiterzugeben.

„Jedes Jahr entzündet ein Kind in der Geburtsgrotte von Bethlehem eine kleine Flamme. Von dort aus wird sie als Friedenslicht in viele Länder weitergetragen – über Grenzen, Kulturen und Kirchen hinweg. Dieses Licht erinnert uns daran: Frieden beginnt immer bei einem einzelnen Menschen und kann von Hand zu Hand, von Herz zu Herz weitergegeben werden“, erklären Kirchenpräsidentin Wüst und Bischof Wiesemann.

Angesichts der fragilen Waffenruhe im Nahen Osten, des anhaltenden Kriegs in der Ukraine, des Bürgerkriegs und der humanitären Katastrophe im Sudan sowie der wachsenden Verunsicherung vieler Menschen in Deutschland sei die Botschaft des Friedenslichts wichtiger denn je, betonen beide:

„In einer Welt, die von Kriegen, Hass und Unsicherheit gezeichnet ist, wirkt das Friedenslicht fast trotzig. Es behauptet: Frieden ist möglich – und er beginnt im Kleinen. Die Heilige Schrift erinnert uns: Friede ist weit mehr als das Schweigen von Waffen. Wahrer Friede wächst dort, wo Menschen einander in ihrer unantastbaren Würde achten, aufeinander zugehen, eigene Interessen dem Wohl aller unterordnen und bereit sind zu Versöhnung und Neubeginn.“

Das kleine Licht von Bethlehem sei, so Bischof und Kirchenpräsidentin, ein leises, aber kraftvolles Zeichen der Hoffnung:

„Die unscheinbare Flamme zeigt, dass Hoffnung nicht laut sein muss, um Kraft zu haben. Wer das Friedenslicht empfängt oder weiterträgt, setzt ein Zeichen gegen die Dunkelheiten unserer Zeit. Wir laden alle ein, selbst zu Lichtträgerinnen und Lichtträgern zu werden – mutig, beharrlich und mit offenem Herzen. So kann aus einer kleinen Flamme ein weit leuchtendes Hoffnungszeichen für unsere unfriedliche Welt werden.“

 

Gemeinsame Friedensbotschaft im Wortlaut

Gemeinsame Friedensbotschaft von Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zur Aktion „Friedenslicht“ 2025:

Jedes Jahr entzündet ein Kind in der Geburtsgrotte von Bethlehem eine kleine Flamme. Von dort aus wird sie als Friedenslicht in viele Länder weitergetragen – über Grenzen, Kulturen und Kirchen hinweg. Die Idee ist schlicht und stark zugleich: Ein einziges Licht soll verbinden, daran erinnern, dass Frieden immer bei einem einzelnen Menschen beginnt und dass er weitergegeben werden kann.

Seit fast 40 Jahren erhellt dieses Friedenslicht unsere Kirchen, Häuser und Herzen. Unscheinbar und doch kraftvoll erinnert es an die hoffnungsvolle Zusage der Engel auf den Feldern von Betlehem: „Friede auf Erden!“ In dem Kind in der Krippe, mit dem Gott der Welt einen Neuanfang schenkt, bekommt diese Zusage Gestalt.

In einer Welt, die von Kriegen, Hass und Unsicherheit gezeichnet ist, wirkt das Friedenslicht fast trotzig. Es behauptet: Frieden ist möglich, und er beginnt im Kleinen. Angesichts der fragilen Waffenruhe im Nahen Osten, des seit Jahren andauernden Kriegs in der Ukraine sowie des Bürgerkriegs und der humanitären Katastrophe im Sudan und auch angesichts der wachsenden Verunsicherung vieler Menschen hierzulande ist diese Botschaft notwendiger denn je. Und angesichts der wachsenden Verunsicherung vieler Menschen hierzulande.

Die Heilige Schrift erinnert uns: Friede ist weit mehr als das Schweigen von Waffen. Wahrer Friede wächst dort, wo Menschen einander in ihrer Würde achten und aufeinander zugehen, wo eigene nationale oder wirtschaftliche Interessen dem Wohl aller untergeordnet werden und wo Bereitschaft zu Versöhnung und Neubeginn herrscht.

Die unscheinbare Flamme des Friedenslichts zeigt, dass Hoffnung nicht laut sein muss, um Kraft zu haben. Wer dieses Licht empfängt oder weiterträgt, setzt ein Zeichen gegen die Dunkelheiten unserer Zeit. Wir laden Sie ein, selbst zum Lichtträger, zur Lichtträgerin zu werden: mutig, beharrlich und mit offenem Herzen.

Wir hoffen, dass das Friedenslicht viele dazu bewegt, sich im Großen wie im Kleinen für einen solchen umfassenden Frieden einzusetzen, damit unsere Welt ein Stück heller wird.

 

Text: Evangelische Kirche der Pfalz