Montag, 22. Mai 2023

Kultur stärkt Bildung

Dr. Irina Kreusch und Kardinal José Tolentino Calaca de Mendonca bei ihrem Treffen in Rom. 

Treffen von Dr. Irina Kreusch mit dem Präfekten des neuen Dikasteriums Kardinal José Tolentino Calaca de Mendonca in Rom

Rom/Speyer. Bildung ist weltweit ein wichtiges Thema für die Katholische Kirche. Papst Franziskus hat in seiner Kurienreform auch für den Bildungsbereich neue Akzente gesetzt. Die ehemalige Kongregation für das Katholische Bildungswesen ist nun neu das Dikasterium für Kultur und Bildung. Ebenso wurde der Päpstliche Rat für die Kultur hier integriert.

Dr. Irina Kreusch, Leiterin der Hauptabteilung Schulen, Hochschulen und Bildung, traf in Rom den Präfekten des neuen Dikasteriums Kardinal José Tolentino Calaca de Mendonca. Er hat 2022 die Leitung übernommen, nachdem er zuvor vier Jahre Archivar und Bib- liothekar der Heiligen Römischen Kirche war. Mendonca ist gebürtiger Portugiese und über seine kirchlichen Aufgaben hinaus eine bekannte Stimme der Gegenwartsliteratur, vor allem der Poesie.

Aus deutscher Perspektive hat Irina Kreusch nach der Einschätzung in Rom für die Katholischen Schulen nachgefragt: Denn einige deutsche Bistümer haben hier Kürzungen durchgeführt oder angekündigt. Ein römisches und damit weltweit gesetztes Dokument zu Identität und Auftrag katholischer Schulen unterstreicht dagegen die hohe Bedeutung des katholischen Schulwesens für den Sendungsauftrag der Kirche und den dialogischen Charakter ihrer katholischen Identität. Dies bestätigte der Kardinal und wies auf weitere Schwerpunktsetzungen hin, die zu erwarten sein, vorrangig in den Bereichen Ethik und Prävention. Die Schließung katholischer Schulen in den USA und Europa führten ihn dagegen zu großer Besorgnis, da sich die Kirche damit sehr hoch identifiziert und hier Evangelisierung stattfände, so Mendonca.

Das neue Dikasterium sieht er als ein System, das Bildung stärkt: Herausforderungen der Zeit zu realisieren und kulturelle Unterschiede zu überwinden sowie Schulen und Universitäten zu stärken seien ihm wichtig: "Projekte der Kultur werden auch durch die Netzwerke der Bildung gestärkt." Sein Motto ist das des Papstes, der hier gerne Romano Guardini zitiere: "Die Realität ist größer als eine Idee."

Das Gespräch fand im Rahmen einer Romreise mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten e.V. (GKP) statt, unter der Leitung von Matthias Kopp, dem Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz und GKP-Mitglied.

Text: HA II/Foto: Christian Klenk, Kath. Universität Eichstätt