Personalnotizen
Montag, 01. Juli 2019
40 Jahre Ausbildung im Bischöflichen Ordinariat Speyer
Innerhalb der letzten 40 Jahre wurden im Bistum Speyer rund 110 Bürokräfte ausgebildet. Generalvikar Sturm dankte im Rahmen einer Feierstunde den Verwaltungsangestellten für ihre treuen Dienste.
Speyer. In diesem Jahr feiert die Ausbildung im Bischöflichen Ordinariat ihr 40-jähriges Jubiläum. Anlass genug, um das Jubiläum im Priesterseminar Speyer mit einem Gottesdienst, einem selbst produzierten Film und einer Ausstellung zu begehen. Die Jubiläumsfeier begann Generalvikar Andreas Sturm mit einem Gottesdienst: „Sie leisten an ihren Arbeitsplätzen unglaublich viel. Das sieht man vielleicht nicht immer. Sie stehen jetzt nicht auf Kanzeln und halten Predigten. Und doch sorgen Sie dafür, dass Kirche funktioniert. Das ist das, was Jesus Christus von uns will: Uns mit unseren Fähigkeiten, Charismen und Begabungen einzubringen“. Konzelebrant Pfarrer Christian Eiswirth von der Pfarrei Hl. Edith Stein Ludwigshafen verbindet indessen eine besondere Geschichte mit dem Ordinariat. Von 1986 bis 1989 erlernte er hier den Beruf des Bürokaufmanns, bevor er sich weiterbildete und später zum Priester geweiht wurde. Christian Knoll vom Arbeitskreis Neues Geistliches Lied sorgte für eine beschwingte musikalische Untermalung des Gottesdienstes.
Luisa Bingemann, Abteilungsleiterin Personalentwicklung, zog beim anschließenden Sektempfang Bilanz. 1979 begann die Ausbildung im Bischöflichen Ordinariat mit dem Berufsbild der „Bürogehilfin“. Seiher unterlief das Berufsbild mehreren Wandlungen und seit 2014 wird zu „Kauffrau/-mann für Büromanagement“ ausgebildet. Diese Fachkräfte üben kaufmännische Tätigkeiten als Assistenz oder Sachbearbeitung in allen Abteilungen des Ordinariates aus. Annähernd 110 Menschen wurden seit 1979 ausgebildet, wovon heute noch über 70 aktiv im Dienst des Ordinariates stehen. Darunter die erste Auszubildende, die noch als Bürogehilfin begann. „Das sind Zahlen, für die man sich nicht verstecken muss – das ist ein sehr guter Schnitt“, ordnet Bingemann die Quote ein.
Angelika Hirt war 1979 die erste Auszubildende. „Die Ausgangsituation ist für heutige Auszubildende die gleiche wie vor 40 Jahren. Direkt nach der Schulzeit sitzt man im Büro, ist aufgeregt und wird mit neuen Tätigkeiten konfrontiert“, beschreibt Hirt. Neben der Arbeit in verschiedenen Abteilungen des Ordinariates hat Hirt auch die technischen Umbrüche noch gut in Erinnerung: „Seinerzeit wurde bei uns der erste Schreibautomat von IBM eingeführt, bevor er in der Verwaltung flächendeckend verbreitet wurde. Damals haben wir jungen Leute gerne an Schulungen dazu teilgenommen und neu angefangen, während manch ältere Kollegen sich nicht mehr damit auseinandersetzen wollten.“ Sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die Ausbildung im Ordinariat empfiehlt Hirt gerne weiter.
Hannah Horn ist seit rund einem Jahr in der Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. „Hier herrscht einfach ein super Arbeitsklima und man lernt auch viel fürs Leben“, fasst Horn ihre bisherige Ausbildungszeit zusammen. Sie hat bislang unter anderem in Bistumsarchiv, Bauamt, Rechtsamt, Personalentwicklung und Telefonzentrale Station gemacht. „Ich finde, dass das Bistum ein guter Arbeitgeber ist, weil ich gemerkt habe, dass man hier einfach menschlich behandelt wird. Das ist mir schon in der Bewerbungsphase zur Ausbildung im Vergleich mit anderen Arbeitgebern aufgefallen.“ Potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern empfiehlt sie, sich nicht von etwaigen Vorurteilen in Sachen Kirche abschrecken zu lassen. Wer man als Mensch ist und wie man zu Beruf und Bistum passt, stehe im Mittelpunkt – nicht die Zahl der täglichen Gebete.
Martin Brilla, ehemaliger Ausbildungsleiter und Kanzleidirektor von 1979 bis 2004, war als Ehrengast geladen. Er nutzte die Gelegenheit um seine eigene Ausbildung vor 60 Jahren humorvoll Revue passieren zu lassen. So passierte ihm in der Poststelle ein folgenschwerer Fehler mit der Frankiermaschine. Aufgrund einer falschen Einstellung frankierte er fast ein Dutzend Briefe mit einem viel zu hohen Porto: „Daher schwang ich mich nach der Arbeit auf mein Fahrrad und stellte in Speyer Briefe unfrankiert selbst zu, bis der Schaden wiedergutgemacht war.“ Ein anderer Vorfall betraf eine vermeintliche Papierverschwendung. Drei nur sehr leicht bedruckte Blatt Papier warf Brilla in den Mülleimer. Als der Büroleiter dies bemerkte, wurde die gesamte Abteilung nach der Verschwendung befragt. „Glücklicherweise wurde ich als Azubi als einziger nicht befragt – in der Folge bin ich dann aber sehr sparsam geworden“, so Brilla augenzwinkernd.
In einem 20-minütigem Film erzählten ehemalige und aktuelle Auszubildende von ihren Erlebnissen im Ordinariat. Der vom aktuellen Ausbildungsjahrgang produzierte Film sorgte für einige Lacher und feuchte Augen im Saal. Ob eine denkwürdige Lehrerin oder eine zu gut geschüttelte Sektflasche, hier wurden Gemeinsamkeiten entdeckt und Geheimnisse gelüftet. In einer ebenfalls von den Auszubildenden erarbeiteten Ausstellung, wurden die 40 Jahre der Ausbildung unter anderem mittels einstiger Bewerbungsfotos, alter Schreibmaschinen und Telefone dokumentiert. Dabei wurde bei Sekt, Häppchen und Gebäck auch der Dank an Anke Martini-Schmitt von der Personalentwicklung deutlich, die gemeinsam mit den Auszubildenden den Tag maßgeblich gestaltet hat.
Text/Fotos: is