Personalnotizen

Montag, 25. März 2024

Dienst am Altar und am Wort Gottes

© Klaus Landry 

Weihbischof Georgens beauftragt vier Männer und eine Frau für den Akolythen- und Lektorendienst

Speyer. Weihbischof Otto Georgens hat am 22. März im Rahmen eines Gottesdienstes in der Kirche des Priesterseminars in Speyer zwei Priesteramtskandidaten, zwei Männern aus dem Bewerberkreis der Ständigen Diakone sowie einer Kandidatin aus dem Bewerberkreis der Pastoralreferenten die Beauftragung für den Akolythen- und Lektorendienst erteilt.

Die Aufgabe des Akolythen ist es, in der Eucharistiefeier den Altar zu bereiten und die Kommunion auszuteilen. Lektoren tragen die Lesungen aus der Heiligen Schrift und die Fürbitten vor.

Zum Lektor wurden aus dem Kreis der Bewerber um den Ständigen Diakon Darius Kappek von der Pfarrei Heiliger Franz von Assisi in Ludwigshafen sowie Michael Zimmermann von der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Otterberg beauftragt. Aus dem Kreis der Priesteramtskandidaten erhielten Matthias Breuer von der Pfarrei Speyer-Pax Christi und Torsten Woll von der Pfarrei Dahn-Heiliger Petrus die Beauftragung für den Akolythendienst.

Für den Akolythen- und Lektorendienst beauftragte Weihbischof Georgens aus dem Bewerberkreis der Pastoralreferenten Vanessa Großnick aus der Pfarrei Seliger Paul Josef Nardini in Germersheim.

In seiner Predigt betonte der Weihbischof, dass „die Kirche gleichsam mit zwei Lungen atmet, aus zwei Quellen schöpft und sich auf zwei Säulen stützt: Eucharistie und Wort Gottes“. Wie sehr die Kirche aus dem Wort Gottes lebt, veranschaulichte Georgens durch die Schilderung seiner Erfahrungen auf einer Reise mit dem Hilfswerk Adveniat nach Honduras und Guatemala im Jahr 2010. In den dortigen Gemeinden werde der Dienst am Wort Gottes auch Laien übertragen, den „Delegados de la Palabra“. Sie garantierten, dass Kirche am Ort trotz Priestermangel bei den Menschen bleibe. Dabei könnten und wollten die Delegados die Priester in der Seelsorge nicht ersetzen, „aber sie geben der jeweiligen Gemeinde ein Gesicht, laden zu Gottesdiensten ein, die sie leiten, in denen sie das Wort Gottes verkünden und zum Zeugnis eines christlichen Lebens aufrufen“.

Mit Blick auf die hiesige Situation appellierte Georgens, dass es in einer Zeit großer Umbrüche in der Kirche um „mehr“ gehen müsse als nur um Strukturen und verwies auf die „Delegados de la Palabra“, aber auch auf die Kleinen Christlichen Gemeinschaften in Amerika, Afrika und Asien. „Sie sind Ausdruck einer Kirche, die nicht über den Mangel klagt, sondern sich am Leben orientiert.“ Bevor der Weihbischof die Beauftragung für den Akolythen- und Lektorendienst vornahm, erläuterte er, dass Papst Franziskus die Voraussetzungen dafür im Januar 2021 geändert hat. Seitdem erhalten auch die Laien, etwa in Lateinamerika, offiziell und auf Dauer die kirchliche Beauftragung für ihren Dienst. Das Gleiche gilt für Frauen – in den Augen Georgens eine „folgerichtige“ Entscheidung. Weltkirchlich ein Novum, arbeiteten in der deutschen Kirche schon mehr als 50 Jahre Frauen und Männer als Pastoral- und Gemeindereferenten in der Seelsorge. Sie seien selbstverständlich mit der Verkündigung des Wortes Gottes und der Spendung der Kommunion beauftragt, ebenso die Leiter von Wortgottesfeiern.

 

Text: Petra Derst