Wir schaffen das! - Schaffen wir das?
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02. November 2020
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KrisenBlog
"Wir schaffen das!" So hieß es 2015 in Deutschland optimistisch in den Tagen der Flüchtlingskrise von politischer Seite. Fünf Jahre später steht das Jahr 2020 unter dem Eindruck der Corona-Krise, die weltweit bestimmend ist. Es stellt sich nicht nur bei uns in Deutschland seit Monaten die Frage, schaffen wir das?
Ängste, Ärger und mangelnde Antworten sind zum ständigen Begleiter geworden. Vor allem die steigenden Infektionszahlen und der zweite Lock-down ab November, führen wieder zu einer spürbaren Verschärfung der Situation, die viele Menschen belastet.
Besonders das Offenhalten der Kindertageseinrichtungen und Schulen ist zu einer zentralen gesamtgesellschaftlichen Herausforderung geworden. Für Kinder, Erzieher*innen, Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern wird dieses Krisenjahr jetzt schon unvergessen bleiben und niemand kann sagen, wohin der ganze Prozess noch führen wird.
Wenn die Krise gemeistert werden kann, dann nur gemeinsam! Rücksicht und Einsicht sind Schlüsselbegriffe, die es zu beherzigen gilt.
Mit „Rücksicht“ ist gemeint, die Opfer der Krise im Blick zu behalten. Damit sind die (Schwerst-) Kranken und die gefährdeten Risikogruppen ebenso gemeint, wie die leidtragenden Unternehmer*innen, aber auch die Vereinsamten und Verzweifelten, die u. a. durch Schließungen und Einschränkungen von Einrichtungen wieder länger z. B. auf Therapieplätze warten müssen.
Mit „Einsicht“ ist gemeint, zum Wohle der Allgemeinheit auf geliebte Dinge und Gewohnheiten für eine gewisse Zeit verzichten zu können. Fakt ist, diese Zeit verlangt allen viel ab! Die Einsicht, sich solidarisch zu zeigen und zu verhalten, ist wichtiger denn je geworden.
Wenn die Krise gemeistert werden kann, dann nur gemeinsam! Mit Rücksicht und Einsicht können wir es aber schaffen.
Schreiben Sie mir, was Sie für nötig halten, um die Corona-Krise zu schaffen bzw. zu bewältigen?
Thomas Stephan, Schul- und Notfallseelsorger
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