Was ich erklären kann, nimmt Angst.

Es ist leicht Menschen Angst zu machen. Umso wichtiger ist es in diesen Tagen, den Kopf und den Verstand mit einzubeziehen. Bei allen verständlichen und berechtigten Gefühlen, ist das Wissen um Fakten und Zusammenhänge sowie das Kennen von Lösungsstrategien entscheidend. Informationen schützen und können helfen, die Kontrolle zu behalten und einander bestmöglich beizustehen.

Thomas Stephan, Schul- und Notfallseelsorger

 

KrisenBlog

Masken Geschichte(n)

14. Februar 2022 - KrisenBlog

Das sichtbare Zeichen der Corona-Zeit ist der Mund-Nasen-Schutz. Die erste Maske, die ich besaß, war aus einem Winzerhemd geschneidert worden. Sie hatte viel Lokalkolorit, aber der Stoff war so dick, dass man schlecht Luft bekam. Dann gab es irgendwann die erste „Schulmaske“ mit dem Aufdruck #wefightcorona. Das schaffte ein gewisses Wir-Gefühl.

Von einem Freund aus Zeiten, in denen ich in der Militärseelsorge gearbeitet habe, bekam ich eine „Camouflage-Maske“, die sehr martialisch und furchteinflößend aussah. Vom Bistum Speyer wurde mir im Frühjahr 2020 eine weiße Stoffmaske mit Bistums Wappen geschenkt. Als Bischof Schlembach im Juni des gleichen Jahres gestorben war, meldete ich mich zur Totenwache in der St. Bernhard Kirche in Speyer. Hier erhielt ich einen dunkelgrauen Mund-Nasen-Schutz mit Dom-Emblem. 2021 wurden die Schulen mit dem zweiten (Schul-) Mund-Nasen-Schutz ausgestattet, diesmal in schwarz mit Wahrzeichen des Landes Rheinland-Pfalz. Mein vorläufig letztes Modell, das ich erhalten habe, war eine FFP3 Maske, die ich als Notfallseelsorger nach der Flutkatastrophe im Ahrtal getragen habe. Neben mittlerweile unzähligen medizinischen Masken, wurden die genannten Modelle für mich zu Erinnerungsstücken eines langen und zum Teil heftigen Corona-Weges.

Schmerzliche Einschnitte, Einschränkungen und Abschiede, vielleicht aber auch (Weiter-) Entwicklungen und (Lern-) Erfolge kennzeichnen diesen Corona-Weg. Was uns alle miteinander verbindet ist, dass wir es bis hierher, bis heute geschafft haben. Das kann Mut machen, dass wir auch in Zukunft unseren je eigenen Weg finden werden, weit über den Tag hinaus, wo wir keine Masken mehr tragen müssen.

Thomas Stephan, Schul- und Notfallseelsorger

 

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