Was ich erklären kann, nimmt Angst.

Es ist leicht Menschen Angst zu machen. Umso wichtiger ist es in diesen Tagen, den Kopf und den Verstand mit einzubeziehen. Bei allen verständlichen und berechtigten Gefühlen, ist das Wissen um Fakten und Zusammenhänge sowie das Kennen von Lösungsstrategien entscheidend. Informationen schützen und können helfen, die Kontrolle zu behalten und einander bestmöglich beizustehen.

Thomas Stephan, Schul- und Notfallseelsorger

 

KrisenBlog

Mit Kanban durch die Corona-Krise

17. Dezember 2020, KrisenBlog

Der aus dem japanischen stammende Begriff "Kanban" bedeutet etwa so viel wie Karte, Tafel, Beleg oder auch Behälter. Bekannt wurde er 1947 durch das von Taiichi Ohno erfundene gleichnamige Steuerungsverfahren für Produktion und Fertigung. Ziel war es, Arbeitsabläufe zu optimieren und zu visualisieren. Im klassischen Modell wurden hierfür drei Spalten angelegt, die den Status der zu erledigenden Aufgaben anzeigen sollten, diese waren:

1. To Do (Hier standen Aufgaben, die noch zu erledigen sind)

2. Doing (Hier standen Aufgaben, deren Bearbeitung bereits begonnen hatte)

3. Done (Hier standen Aufgaben, die schon erledigt sind)

weiterlesen

Die Seele impfen

17. Dezember 2020, KrisenBlog

Auf der Covid-19-Impfung ruhen die großen Hoffnungen für das Jahr 2021. Mit ihr soll alles besser werden und am besten so, wie es vor der Corona-Krise war.

Wen wundert es da, dass die Frage nach der besten Impfstrategie und wer zuerst geimpft werden soll, die Menschen umtreibt. Die (hoffentlich) lebensrettende Immunisierung gegen das Virus, ist zur Schicksalsfrage der Menschheit geworden. Wer jedoch nicht jenseits der 80 ist und keinem besonderen Berufsstand, wie z. B. der Ärzteschaft, dem Pflegepersonal und Rettungsdienst angehört, wird sich wohl noch Monate gedulden müssen, bis er oder sie an der Reihe ist. Umso wichtiger ist es, dennoch etwas für sich tun und seine "Seele zu impfen".

weiterlesen

Kontra-Punkt-Ansatz zur Krisenbewältigung - Teil IV

17. Dezember 2020, KrisenBlog

Die Auseinandersetzung mit dem Tod fällt vielen Menschen verständlicherweise schwer, weil er mit eigenen (Verlust-)Ängsten und (Verlust-)Erfahrungen in Verbindung steht. Auch seine Endgültigkeit und Unumkehrbarkeit macht vielen zu schaffen.

Die Corona-Pandemie konfrontiert uns gerade in den letzten Tagen mit einer hohen Anzahl an Todesfällen. Die Zahl der Todesfälle erreichte heute, am 18.12.20, mit 813 den zweithöchsten Wert seit Beginn der Pandemie. Der Höchstwert von 952 Todesfällen war am Mittwoch, 16.12.20, verzeichnet worden. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, lag am Freitagmorgen (18.12.20 - Stand 8:00 Uhr) bei 25.165.

weiterlesen

Kontra-Punkt-Ansatz zur Krisenbewältigung - Teil III

09. Dezember 2020, KrisenBlog

Zwei Männer sind dabei, Holz im Wald zu machen. Beiden haben einen etwa gleichgroßen Holzstoß vor sich, den sie mittels einer Axt, in handliche Holzscheite kleinhacken wollen. Der eine hackt den ganzen Tag pausenlos und wundert sich am Ende des Tages, dass sein Stoß an Holzscheiten nicht annährend so groß ist, wie der Stoß des anderen Mannes, der Pausen gemacht hat. Verwundert fragte er diesen: Wie ist das möglich? Ich habe den ganzen Tag ohne Unterlass Holz gehackt und dennoch hast du viel mehr zustande gebracht als ich. Daraufhin entgegnet ihm der andere: In der Zeit, wo ich Pausen gemacht habe, habe ich meine Klinge geschärft.

Pausen, Auszeiten und Ruhephasen sind wichtig. Desto mehr vor uns liegt, desto mehr wir zu bewältigen habe, desto wichtiger sind diese Zeiten. "Durchpowern" ist auf lange Sicht keine Lösung, im Gegenteil, es kann zum eigentlichen Problem werden.

weiterlesen

Kontra-Punkt-Ansatz zur Krisenbewältigung - Teil II

01. Dezember 2020, KrisenBlog

Ordnung ist das halbe Leben...

so lautet ein etwas verstaubtes, altes Sprichwort. Unbestreitbar aktuell ist allerdings die Tatsache, dass Struktur und Ordnung für den Bereich des Krisenmanagements und der Krisenbewältigung unverzichtbar ist. "Struktur hilft gegen Chaos" lautet daher nicht umsonst ein zentraler Leitsätze in diesem Zusammenhang.

weiterlesen

Kontra-Punkt-Ansatz zur Krisenbewältigung - Teil I

25. November 2020, KrisenBlog

Der sog. "Kontra-Punkt-Ansatz" ist ein theoretischer Ansatz aus dem Bereich "Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen für Einsatzkräfte", kurz: "SbE" genannt. Für Feuerwehr, Rettungskräfte, Polizei und Notfallseelsorge werden hierbei entsprechende Ausbildungsmodule angeboten, die helfen sollen, mit potientiell belastenden Ereignissen besser umgehen zu können. Es handelt sich also um einen Theorieansatz, der eine große praktische Relevanz aufweist.

Bildlich gesprochen geht es hierbei um das Aufzeigen und Aktivieren von Kontra-Punkten/Gegengewichten zu zuvor als belastend erlebten Ereignissen. Hierfür hilft die Vorstellung einer Waage, auf deren einen Seite die belastenden Erlebnisse und Umstände liegen und auf der anderen Seite, quasi als Gegengewichte/Kontra-Punkte, sich hilfreiche und entlastende Verhaltensweisen befinden.

 

weiterlesen

6 Hut-Methode

12. November 2020, KrisenBlog

Krisenbewältigung ist eine Sache von Zuständigkeiten. Es gibt klare Hierarchien und Verantwortungsbereiche. Dies ist nicht nur in Politik, Rettungsdienst und Militär so, sondern letztlich überall. Salopp ausgedrückt, kommt es vor allem in schwierigen Situationen darauf, wer welchen Hut auf hat und wie die handelnden Akteure zusammenarbeiten.

Die im Folgenden dargestellt 6-Hut-Methode lädt dazu ein, sich in andere Rollen, Zuständigkeiten und Sichtweisen hineinzudenken. Es gibt selten nur eine Sicht auf die Dinge und letztlich kommt es auf das Zusammenspiel von allen an, damit letztlich ein gutes und tragfähiges Ergebnis herauskommt.

weiterlesen

... außer man tut es.

05. November 2020, KrisenBlog

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, so lautet ein berühmtes Zitat von Erich Kästner, das gerade in der Anfangszeit von Corna viele Menschen animiert und motiviert hat, Gutes zu tun.

An vielen Orten ist schon wieder fast in Vergessenheit geraten, was es im ersten „Lockdown“ im März für hilfreiche, ehrenamtliche Initiativen gab. In Windeseile gab es Sportvereine und Jugendgruppen, die Einkaufsdienste für ältere Mitbürger*innen übernommen haben, es gab Balkonkonzerte vor Altenheimen und spontanen Applaus für das Pflegepersonal. Nachbarschaftshilfe und ein gesellschaftliches Zusammenrücken in der Not, war in weiten Teilen spürbar. Digitale Lösungen wurden in vielen Unternehmen gesucht und gefunden und verstärkt wurden regionale Einkäufe getätigt, die die Vorort-Betriebe unterstützen sollten.

weiterlesen

Wir schaffen das! - Schaffen wir das?

02. November 2020, KrisenBlog

"Wir schaffen das!" So hieß es 2015 in Deutschland optimistisch in den Tagen der Flüchtlingskrise von politischer Seite. Fünf Jahre später steht das Jahr 2020 unter dem Eindruck der Corona-Krise, die weltweit bestimmend ist. Es stellt sich nicht nur bei uns in Deutschland seit Monaten die Frage, schaffen wir das?

weiterlesen

Wie ich in der Zeit von Covid19 sein will

13. Oktober 2020, KrisenBlog

Jeder Mensch kann so sein, wie er will. Er ist aber nicht verpflichtet so zu bleiben.

Dieser Satz begleitet mich schon seit vielen Jahren. Auf eine unaufdringliche Art legt er mir nahe, mein Verhalten und meine Einstellung wahrzunehmen und zu überprüfen. Besonders das letzte halbe bis dreiviertel Jahr war für alle von neuen Herausforderungen und Belastungen gekennzeichnet. Diese Zeit wurde nicht selten zu einem Charakter- und Härtetest für das Berufs- und Privatleben.

Holzschnittartig lassen sich im Hinblick auf den persönlichen Umgang mit der Covid19 - Krise drei „Zonen“ ausmachen, die die (innere) Haltung und Einstellung zur Gesamtsituation widerspiegeln.

weiterlesen