Tipps von Isabelle Faul
Gedenken und erinnern sind elementare Handlungsfelder des Religionsunterrichts und in vielfältiger Form möglich.
Judentum im Wasgau
Neben den SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz hat auch das jüdische Leben im Wasgau bis zur Auslöschung und Deportation in der NS-Zeit eine
lange Geschichte, die aktiv erforscht und dokumentiert ist. Zu den sichtbaren Spuren und Gedenkorten in der Region gehören:
- der jüdische Friedhof in Busenberg mit einer Gedenkanlage für die Holocaustopfer,
- erhaltene steinerne Zeugnisse wie ehemalige jüdische Schulhäuser und die Reste des Mikwehauses,
- ein Rundweg "Auf den Spuren jüdischen Lebens in Dahn", der an verschiedene historische Orte führt,
- regelmäßige Gedenkveranstaltungen.
Weitere detaillierte Informationen und Dokumente zur Geschichte der Juden im Wasgau finden Sie unter
Klingenmünster in der NS-Diktatur
Eine weitere Möglichkeit außerschulischen Lernens ist für Schulklassen und -kurse die Gedenkstätte des Pfalzklinikums für Opfer der
NS-Psychiatrie der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster.
Untersuchungen der historischen Akten belegen, dass mindestens 223 Patientinnen und Patienten der Heil- und Pflegeanstalt Klingenmünster
aus den bayerischen Heil- und Pflegeanstalten in „Reichsanstalten“ überführt und dort ermordet wurden. Etwa 1700 weitere Patienten starben
in Klingenmünster durch gezielten Nahrungsentzug, unterlassene Hilfe und vermutlich auch durch Überdosierung von Medikamenten. Zudem war die
Anstalt aktiv in die NS-Erbgesundheitspolitik und die Durchführung von Zwangssterilisationen in der Pfalz eingebunden.
Nähere Informationen und Kontakte für eine Führung finden Sie hierzu unter
https://www.pfalzklinikum.de/ueber-uns/geschichte/gedenkarbeit