„Feste feiern!" - Pfingsttreffen 2018 für Menschen mit MS-Erkrankung
In diesem Jahr feierte das Pfingsttreffen für Menschen mit MS-Erkrankung sein 25-jähriges Jubiläum in der Heilsbach. Unter dem Motto „Feste feiern“ nahmen 34 Teilnehmer*innen vom 18. bis 21. Mai 2018 an dem Treffen teil. Neben einer Kräuterwanderung und einer Kreativaktion stand wie in jedem Jahr ein ökumenischer Gottesdienst auf dem Programm. Zum Jubiläum verfassten die Teilnehmer*innen einige Gedichte.
Die Heilsbach ist geil
und hat Style.
Von blühenden Ahornbäumen kannst du im Bett nur träumen.
Dann gibt es noch den Tanz
mit dem Blütenkranz.
Vor der Heilsbach gibt es nicht nur einen Baum,
sondern unzählige, das ist ein Traum.
Guido spielte für uns zum Tanz,
das war es aber noch nicht ganz.
Gegessen haben wir uns dick und fett
und fielen danach faul ins Bett.
In der Heilsbach ist es immer nett,
da findet jeder das passende Bett.
In dieser Nacht hatte ich einen Traum:
Wir tanzten um den Ahornbaum.
Oje, wo war der Franz?
Er fehlte uns zum Tanz,
denn er kann‘s!
Ein kleines Glück ganz groß
Unter unseren Heilsbacher Bäumen
kann man so herrlich und wunderbar träumen.
Denn jeder BAUM, man glaubt es kaum,
hat für jeden einen wunderbaren Traum.
Da tanzen Elfen, schau genau hin,
sie tanzen um ihre Königin.
Eine Jede in ihrem zarten Gewand,
schwingt fröhlich ihr buntes Freundschaftsband.
Dieser TANZ lädt uns alle zum tanzen ein und zum wundervollen fröhlich sein.
Nach der Abenddämmerung, gebt acht,
tanzen die Elfen hinaus in die Nacht.
Wir aber trollen nun ein jeder in sein BETT.
Ach, was war dieser Tag so schön und nett.
Morgen Mittag ist leider alles vorbei,
aber wir bleiben das ganze Jahr uns treu.
Und nächstes Jahr zur Pfingstfestzeit
machen wir uns zum nächsten Treffen bereit.
Dann wird geknuddelt und gedrückt
und ein jeder ist wieder so richtig beglückt.
So vergeht dann wieder ein Jahr,
(und die Hoffnung bleibt)
vielleicht sind dann Charla und Benno ein Paar.
© Ute Germann
"Gottes Geist bewegt!" - Pfingsttreffen 2017 für Menschen mit MS-Erkrankung
Das diesjährige Treffen von Menschen mit MS-Erkrankung stand unter dem Motto "Gottes Geist setzt uns in Bewegung!". Ca. 32 Personen versammelten sich zum 24. Mal in der Heilsbach/Schönau. Was alles noch an Bewegung möglich ist, bewies eine Pilates-Trainerin aus Ludwigshafen, die mit der Gruppe sehr einfache und entspannende Übungen im Sitzen durchführte. Auch eine kleine Olympiade mit vielen Spielen, an der auch die Rollstuhlfahrer teilnehmen konnten, erfreute die Teilnehmer. "Alle für einen - einer für alle" war eine Kurzgeschichte, die einen Impuls für das Wochenende setzte. Das Lied "Ruah" - Komm, Heiliger Geist von Patrick Kelly und ein offenes Singen mit Liedern aus der altbekannten "Mundorgel" brachte alle in Schwung.
"Gottes Geist weht, wo er will!" So hieß der ökumenische Gottesdienst mit biblischen Erzählfiguren und mit einer Meditation zum Pfingstbild von Emil Nolde. Stefan Dreeßen von der Seelsorge von Menschen mit Behinderung bedankte sich bei allen Mitwirkenden des Wochenendes. "Es ist immer wieder schön, die Gemeinschaft zu erleben. Einer hilft dem anderen. Da wird der pfingstliche Geist spürbar. Und dieser Geist und diese Freude hält bei vielen Teilnehmern fast ein ganzes Jahr bis zum nächsten Treffen!"
Theaterwochenende 2017
"Gemeinsam sind wir stark" war das Motto des angebotenen dreitägigen Seminars der Seelsorge für Menschen mit Behinderung der Diözese Speyer in der Heilsbach. "Gemeinsam sind wir stark" ist auch der Titel des Theaterstücks, das die 22 Teilnehmer - darunter 11 Rollstuhlfahrer und Menschen mit anderen Behinderungen, sowie ihre Betreuer - an diesem Wochenende gemeinsam entwickelt haben.
Unter Anleitung des Schauspielers und Theaterpädagogen Michael Müller entstand ein Stück in vier Akten, das die Familie, die Natur, das Lachen und die Schutzengel thematisierte. Dabei erwiesen sich manche Szenen als völlig surreal, so wie die Begegnung zweier Familien im Wald, die sich einzig aufgrund der Ohrläppchen, der Hände und der Augen wiedererkannten. Andere Szenen schienen unmittelbar aus dem Leben gegriffen, so wie die, wo ein Mensch einen Rollstuhlfahrer verhöhnt, der sich daraufhin weit über den vermeintlich Gesunden bedrohlich erhebt, indem er seinen Rollstuhl bis zum Anschlag in schwindelerregende Höhe ausfahren lässt.
"Shit-Egal, welches Handicap jemand hat, jeder kann sich mitteilen und das macht das Theater möglich", erklärte Müller.
Immer wieder ließ er die Teilnehmer ihre Gefühle, die sie beim Spielen ergriffen hatten, in Worte fassen. Dabei wurde deutlich, dass es selbst auf der Bühne schwer fällt, sich aggressiv zu zeigen, wenn man ein Leben lang erzogen wurde, auch die andere Wange hinzuhalten. "Aber am Ende tat es gut, diese Aggressionen einmal raus zulassen", erklärte ein Teilnehmer. Die Essenz einer heftig geführten Diskussion auf der Bühne war am Ende, dass man dem anderen gar nicht mehr zuhören kann, wenn man auf Krawall gebürstet ist. "Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, dem anderen zuzuhören", erklärte ein Teilnehmer.
Das Theaterspielen half aber auch allen - denen mit, aber auch denen ohne Handicap - sich ihres Körpers wieder vollkommen neu bewusst zu werden. Während sie am Anfang alle mit dem Kopf begonnen hatten zu spielen, gelang es ihnen mit jeder weiteren Probe, das Thema zu verinnerlichen und ihren Körper voll und ganz in das Spiel mit einzubringen. Dabei gelang es der Gruppe immer mehr zusammenzuwachsen und zu einer Einheit zu verschmelzen - ohne dass dabei der Einzelne verloren ging.
Spannend auch die vielen kleinen Spiele, die Müller zwischen den einzelnen Proben immer wieder inszenierte. So versteckte er ein "kleines Geheimnis" zwischen seinen, zu kleinen Schalen gewölbten Händen, gab es ganz vorsichtig an seinen Nebenmann weiter, der es dann wiederum weiter reichte. Am Ende landete es wieder bei Müller, der es aufsteigen ließ in den Himmel - und jeder winkte dem kleinen Geheimnis nach, das inzwischen sein ganz persönliches geworden war. Die Teilnehmer zeigten sich begeistert von Müller, der für die Landes-vereinigung Kulturelle Jugendbildung Baden-Württemberg arbeitet. Aber auch der Theaterpädagoge war zufrieden mit seinen Schülern, die an diesem Wochenende zum Teil weit über ihre Grenzen gegangen waren.
Auch die Betreuer konnten aus diesem Wochenende viele neue Erfahrungen für ihren Beruf und die Arbeit mit behinderten Menschen mit nach Hause nehmen. Für den Seelsorger für Menschen mit Behinderung der Diözese Speyer, Stefan Dreeßen, der diese Seminare bereits seit Jahren zu den unterschiedlichsten Themen immer wieder in der Heilsbach anbietet und dafür stets außergewöhnliche Referenten engagiert, war dieses Wochenende erneut eine Bestätigung, dass Angebote wie diese stark nachgefragt sind. Zahlreiche Teilnehmer gehören inzwischen bereits zu den Stammgästen seiner Seminare.
Unvergessen ist vielen das Wochenende zum Thema Humor mit der Clownin Kuschel, aber auch das Seminar "Hab keine Angst", in dem der contergan-geschädigte Förderschullehrer Alexander Broll, der ein Aikido Dojo in Landau leitet, die Rollstuhlfahrer in Selbstverteidigung unterrichtete. (lh)
Wallfahrt 2016 für Menschen mit Behinderung im Zeichen der Barmherzigkeit
Waldfischbach: Die diesjährige Wallfahrt auf Maria Rosenberg für Menschen mit Behinderung hatte das Thema „Jesus ist die Tür zum Leben!“ Nach einem Gottesdienst hatten die fast 150 Teilnehmer die Möglichkeit durch die „Pforte der Barmherzigkeit“ zu gehen oder mit dem Rollstuhl zu durchfahren.
Pastoralreferent Steffen Dully animierte die Besucher, kurz vor einer Jesus-Ikone zu verweilen und an Jesus zu denken. „Jesus liebt dich und er nimmt dich an, so wie du bist“, gab er Ihnen mit auf den Weg. „Ich bin begeistert. Jedes Jahr werden es mehr. Neben Behinderteneinrichtungen aus Pirmasens, Landstuhl, Zweibrücken kommen jetzt auch Leute von der Lebenshilfe aus Kirchheimbolanden,“ meinte Stefan Dreeßen, Referent in der Seelsorge für Menschen mit Behinderung und Organisator der Wallfahrt.
Der Vormittag endete mit einem Segenstanz der Schule für Menschen mit Körperbehinderung der Reha Westpfalz. Musikalisch wurde der Tag gestaltet vom Pirminius-Chor der Kimmle-Stiftung aus Pirmasens und des Hauses Moosalb in Waldfischbach. Ein kleiner Bildervortrag über Indien im Nachmittag von Hermann Krämer aus Speyer und der traditionelle Reisesegen rundete den Wallfahrtstag ab.
Sommerfreizeit 2016
Seelsorge für Menschen mit Behinderung auf den Spuren von Hermann dem Lahmen und Hermann Hesse am Bodensee
Die diesjährige Freizeit der Seelsorge für Menschen mit Behinderung, speziell für Menschen mit einer körperlichen Behinderung, ging nach Gaienhofen am Bodensee. Die Unterkunft war bestens geeignet für Menschen mit Handicaps und lag nur einige hundert Meter vom See entfernt. Bei herrlichem Spätsommer-Wetter hatten alle die Möglichkeit, mehrmals im See zu baden. Auf dem Programm stand ein Ausflug zum Rheinfall in Schaffhausen und eine Bootstour bei Sonnenuntergang auf dem See. Zu dem vielfältigen Programm zählte ein Ausflug zum Haus und zum Garten Hermann Hesses. Außerdem eine Besichtigung der Insel Reichenau. Eine kleine Führung brachte der Gruppe Hermann dem Lahmen nahe. Der Mönch des Mittelalters war trotz seiner schweren Lähmung eine Universallgenie in Astronomie, Mathematik und Musik.
„Da kann man mal sehen, was Menschen auch im Mittelalter schon leisten konnten, wenn sie rechtzeitig gefordert und gefördert wurden“, sagte einer der Teilnehmer.
„Die Freizeit kann nur stattfinden durch einen unglaublich hohen Einsatz der Betreuungs- und Pflegekräfte“, sagte Stefan Dreeßen, dem Leiter der Reise und bedankte
sich bei allen Mitreisenden für die schöne Gemeinschaft.