Impuls: Loslassen
„Loslassen“ – immer wieder begegnet Trauernden dieses Wort: „Loslassen“.
Am Schlimmsten ist dabei der gut gemeinte Ratschlag: „Du musst loslassen!“
Oh nein. „Loslassen“ ist kein gutes Wort. Oder? Was denken Sie über dieses Wort?
Was empfinden Sie, wenn Sie dieses Wort hören?
Denn Loslassen fühlt sich so endgültig an. Passiert nicht genau im Loslassen das noch
einmal, was wir mit dem Verlust eines lieben Menschen schon einmal erlebt haben?
Wir verlieren ihn noch einmal?
Manche Menschen wollen uns sagen, dass es uns hilft, den Verstorbenen loszulassen.
Sie meinen, dass die Trauer weniger werden würde… Oh nein. Das ist ein Trugschluss!
So empfinde ich zumindest…
Aber was hilft uns dann? Was können wir tun?
In der Trauer geht es auch darum, die äußere Abwesenheit der verstorbenen Person
anzunehmen, und das ist genau das, was so schwer fällt. Aber: die Beziehung zum
Verstorbenen, alle Erlebnisse und gemeinsam gemachten Erfahrungen, alle Erinnerungen,
das gemeinsam geteilte Leben, die verbrachte Zeit miteinander und alles, was über den Tod
bleibt und bleiben darf, all‘ das soll einen Platz bekommen.
Wir müssen nicht loslassen!
Aber wir sollten dem verstorbenen Menschen einen Platz in unserem Leben geben.
- Welche Gedanken kommen Ihnen, wenn Sie an das Wort „Loslassen“ denken?
Schreiben Sie diese in Ihr Lebenszeichenbuch. - Welches ist Ihr Ort, wo Sie den Verstorbenen wissen, wo hat er oder sie seinen bzw. ihren Platz?
- Ist es ein Platz, den Sie besuchen können oder ist es ein Ort in
Ihrem Inneren? - Machen Sie ein Herzensfoto von Ihrem Ort oder kleben Sie ein Foto dieses Ortes in Ihr Lebenszeichenbuch.