Impuls: Tränen
Hätten Sie es gewusst?
Bis ungefähr zum 13. Lebensjahr weinen Mädchen und Jungen etwa gleich häufig.
Erst später weinen Frauen im Durchschnitt bis zu 64-mal im Jahr. Männer dagegen
höchstens 17-mal. Tja, ein „Indianer kennt eben keinen Schmerz“...
Die Sozialisation und Kultur lassen grüßen… Leider…
Und dann gibt es noch unterschiedliche Arten von Tränen, z.B.
die Basaltränen, die bei jedem Blinzeln über die Hornhaut laufen,
die Reflextränen, die z.B. beim Zwiebelschneiden kommen und
die Tränen,die durch starke Gefühle, wie Freude, Zorn oder Trauer entstehen.
Dabei haben wir sie gar nicht so gerne, die Tränen.
Erst recht nicht, wenn sie in der Öffentlichkeit kommen. Schnell kramen wir das
Taschentuch aus der Tasche oder gehen sogar aus dem Raum, dass uns
niemand beim Weinen sieht.
Es ist uns unangenehm und peinlich.
Die Tränen sind uns lästig und wir wären sie gerne los…
Dabei frage ich mich? Warum ist das eigentlich so?
Warum haben wir verlernt, unsere Tränen und unsere Trauer
anderen Menschen zu zeigen?
Ich finde das schade!
Ist nicht jeder Mensch jede Träne wert, die für ihn geweint wird?
Kommt darin nicht alle Liebe, Sehnsucht, Trauer und Schmerz zum Ausdruck?
Warum sehen so viele Menschen im Weinen eine Schwäche?
Ich finde es großartig, dass die Natur uns diese Fähigkeit und Gabe geschenkt hat.
Manchmal würde ich mir wünschen, wir würden besser und ehrlicher
mit unseren Tränen umgehen.
Wie geht es Ihnen mit den Tränen?
Wann haben Sie zum letzten Mal geweint?
Sind Tränen für Sie eher eine Last oder eine Hilfe?
Fühlen Sie sich nach dem Weinen erleichtert oder
ist es Ihnen danach noch schwerer ums Herz?Malen Sie eine Träne in Ihr Lebenszeichenbuch und
schreiben Sie über Ihre Tränen, wenn Sie mögen
Der Tränenfilm im Auge erfüllt gleich mehrere wichtige Funktionen.
Er ist wichtig und not-wendig.
So auch der Tränenfilm, der durch einen Verlust entsteht!
Er erfüllt gleich mehrere wichtige Funktionen:
Er schützt Sie vor Fragen und Ratschlägen anderer Menschen, die dann
hoffentlich aufhören zu reden, wenn sie Ihre Tränen sehen und Sie ehrlich trösten.
Er versorgt sie mit Erinnerungen an den Menschen, der gestorben ist.
Außerdem werden durch das Weinen die Seele und Ihr Inneres gereinigt.
Darüber hinaus bieten die Tränen eine Barriere gegen Dinge, die Sie nicht tun wollen
oder zu denen Sie noch nicht bereit sind und bekämpfen die Versuche, das zu tun,
was man eben als trauernder Mensch angeblich so zu machen hat.
Auch für unser Herz ist der Tränenfilm von großer Bedeutung, da ein intakter
Tränenfilm für die Trauer notwendig ist.
Vergessen Sie nicht:
der Mensch, um den Sie weinen,
ist jede Träne wert!
„…und Gott wird alle Tränen von ihren Augen wegwischen.“
Offenbarung, 7, 17b