Impuls: Trostpflaster
 

Kennen Sie die Situation?
Ein Kind fällt hin, nichts ist zu sehen, keine Wunde und kein Blut.
Es scheint gar nicht so schlimm gewesen zu sein.
Trotzdem weint das Kind bittere Tränen.
Das Schlimmste, was man dem Kind jetzt sagen kann, ist:
„Es ist doch gar nicht so schlimm!“

Vielleicht denken Sie jetzt gerade an sich und an die Momente in ihrer Trauer,
in denen es ihnen so ähnlich erging!

Vielleicht erinnern Sie sich sogar an Sätze, wie
„Deine Trauer geht vorbei!“
„Sei froh, du hast ja noch deine Kinder!“
„Er war doch so krank, es war das Beste für ihn!“…

Solche Ratschläge sind Schläge!

Wie sehr wünschen wir uns in den Momenten, in denen der Schmerz groß ist,
jemand würde uns ein Pflaster auf unsere seelische Wunde kleben und
uns in den Arm nehmen.
Es braucht noch nicht einmal große Worte.
Es braucht nur eine kleine liebevolle Geste und das Gefühl,
jemand ist da und nimmt mich ernst in meinem Schmerz und in meiner Trauer.

Ein Pflaster ist manchmal nämlich mehr als der Versuch, eine blutende Wunde zu stillen.
Ein Pflaster ist Trost und Anteilnahme!

  • Denken Sie nicht so sehr an die Sätze, die Sie verletzt haben.
    Das ist gar nicht so einfach…
  • Aber denken Sie an die Sätze, die Ihnen besonders gut getan haben.
  • Welcher Satz, welche Geste, welche Begegnung war Ihnen ein echter Trost?
  • Kleben Sie sich ein Pflaster ins Lebenszeichenbüchlein und schreiben
    Sie Ihre Gedanken dazu, wenn Sie mögen.
  • Und vielleicht wissen Sie noch, wer Ihnen ein Trost (-Pflaster) war.
    Mögen Sie es dieser Person einmal sagen? Dann ist die Freude darüber gleich doppelt!