Hoffnungsbild - 30. März 2021 -
Dienstag der Karwoche

 

Bildbetrachtung:

  • Lassen Sie das Bild einige Minuten auf sich wirken.

  • Was sind Ihre ersten Gedanken zu diesem Bild?

  • Was fällt Ihnen auf oder ein?

  • Versuchen Sie einmal, Ihre Hände so zu öffnen! Bleiben Sie einen Moment in dieser Haltung. Wie fühlt es sich an?

  • Spricht Sie das Bild an oder nicht?

 

Gedanken zum Bild:

Offene Hände.
Leere Hände.
Hände – zu einer Schale geformt.
Man könnte etwas in die Hände hineinlegen.
Man hat vielleicht auch etwas herausgenommen.

So vieles können wir mit unseren Händen tun:

Einander die Hand reichen, etwas geben, etwas nehmen, zuwinken, arbeiten, Tränen wegwischen, trösten, sich wehren, auf andere zeigen, …

Eine der schwersten „Hand“lungen in unserem Leben ist das Loslassen.
Das Loslassen unseres eigenen Lebens und das Loslassen eines geliebten Menschen, wenn er stirbt.

Loslassen fällt uns so schwer. Wir möchten nicht gerne loslassen. Erst recht nicht einen Menschen, den wir lieb haben, der eine wichtige Rolle in unserem Leben spielt, der eine Bedeutung für uns hat.

Denn in diesem Wort „Loslassen“ steckt doch so viel von dem, was wir gerade schon einmal erlebt haben: Verlust und Endgültigkeit. Und wer steht am Ende schon gerne mit leeren Händen da?
Und was kann ich tun, wenn ich mit leeren Händen dastehe?

Hoffnungsgedanke und Impuls zur Lesung des Tages:

Hören Sie das Lied: „Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr“

https://www.youtube.com/watch?v=A_9coWfTQfs

Oder lesen Sie den Liedtext am Ende des Impulses.

Wenn meine Hände offen und leer sind, dann darf ich, wenn ich das möchte, mich von Gott an die Hand nehmen lassen.

Denn Gott sagt zu uns:

„Ich habe dich erwählt und bereitet vom Mutterleib an, du bist wertgeachtet vor mir, und ich habe noch viel Größeres mit dir vor als du dir bis jetzt überhaupt vorstellen kannst.“

In der Bibel lesen wir heute im Buch des Propheten Jesaja (Jes 49, 1-6) oder hier.

Mit diesen Worten wird deutlich: Unsere Verlegenheiten sind Gottes Gelegenheiten, dass heißt.
wenn wir am Ende sind, fängt Gott an.

Dies gilt auch im Angesichts des Sterbens und des Todes: wenn wir am Ende sind, fängt Gott an.

Gott macht uns diese Zusage und verspricht uns, uns an die Hand zu nehmen. Er öffnet seine Hände, dass wir sie ergreifen können oder uns in seine Hände fallen lassen dürfen.

Denn: unsere Verlegenheiten sind Gottes Gelegenheiten.

Wenn wir am Ende sind, fängt er an.


Guter Gott,

in deiner Hand dürfen wir uns geborgen wissen.

Im Leben und im Sterben hältst Du uns in Deiner Hand.

Wenn wir am Ende sind, fängst Du an.

Du lässt uns nicht alleine.


Ich möchte glauben, Herr, komm mit entgegen und streck deine Hand nach mir aus, damit ich sie ergreifen kann. Amen.

Lied aus dem Gotteslob Nr. 422 „Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr“

1. Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr;
    fremd wie dein Name sind mir deine Wege.
    Seit Menschen leben, rufen sie nach Gott;
    mein Los ist Tod, hast du nicht andern Segen?
    Bist du der Gott, der Zukunft mir verheißt?
    Ich möchte glauben, komm mir doch entgegen.

2. Von Zweifeln ist mein Leben übermannt,
   mein Unvermögen hält mich ganz gefangen.
   Hast du mit Namen mich in deine Hand,
   in dein Erbarmen fest mich eingeschrieben?
   Nimmst du mich auf in dein gelobtes Land?
   Werd ich dich noch mit neuen Augen sehen?


3. Sprich du das Wort, das tröstet und befreit
    und das mich führt in deinen großen Frieden.
    Schließ auf das Land, das keine Grenzen kennt,
    und lass mich unter deinen Kindern leben.
    Sei du mein täglich Brot, so wahr du lebst.
    Du bist mein Atem, wenn ich zu dir bete.