Hoffnungsbild - 4. April 2021 -
Ostersonntag
Bildbetrachtung:
Lassen Sie das Bild einige Minuten auf sich wirken.
Was sind Ihre ersten Gedanken zu diesem Bild?
Was fällt Ihnen auf oder ein?
Mit welcher Person können Sie sich auf den ersten Blick mehr identifizieren?
Gedanken zum Bild:
Ein Mann steht Kopf und streckt seine Füße in den Himmel. Gekonnt sieht er aus,
der Kopfstand, er scheint sich weder abzumühen, noch anzustrengen.
Die Frau, der Hund und der kleine Vogel rechts im Bild schauen ihn irritiert und
ungläubig an. Mund, Maul und Augen der drei sind weit aufgerissen.
Fast sieht es so aus, als trauten sie ihren Augen nicht.
Der Mann hingegen lächelt und scheint diesen Augenblick und Anblick zu genießen.
Gelassen betrachtet er seine Umgebung aus der neuen Perspektive!
Hoffnungsgedanke und Impuls zum Evangelium des Tages:
Der Mann steht Kopf. Seine Welt ist gerade auf den Kopf gestellt.
Sein Blick lässt vermuten, dass er dies freiwillig macht.
Eine ganz andere Bedeutung bekommt dieser Satz: „Alles steht Kopf!“ dann, wenn man
mit einer Situation konfrontiert ist, die eben nicht freiwillig gewählt ist, die einem den Boden
unter den Füßen wegzieht.
Dazu gehört auch der Verlust eines lieben Menschen.
Wenn ein Mensch stirbt, dann ist nichts mehr so, wie es einmal war. Alles ist auf den Kopf gestellt.
Die Gedanken, Emotionen, der Alltag, …
So vieles muss neu sortiert, geregelt, geplant, ausgerichtet werden.
So vieles ist plötzlich ganz anders.
So oder so ähnlich muss es auch den Frauen ergangen sein, von denen das Evangelium erzählt.
In der Bibel lesen wir heute im Evangelium nach Markus (Mk 16, 1-7) oder hier.
Die Frauen sind geschockt. Auch ihr Leben - auf den Kopf gestellt.
Sie konnten nicht glauben, was geschehen war. Nachdem sie diesen ersten Schock
überwunden hatten und der Sabbat vorüber war, kauften sie Öle, um Jesus zu salben.
Voller Trauer und Liebe machten sie sich auf den Weg. Sie mussten etwas tun, doch sie
wussten nicht, was und wie.
Da gab es nicht nur einen großen Stein, der schwer auf dem Herzen lag.
Da gab es noch diesen schweren Stein, der den Eingang zum Grab versperrte.
Wie sollten sie ihn wegbekommen?
Wie geht man um mit schweren Steinen, die einem eine Last sind?
Wenn es doch nur so einfach wäre: den Stein einfach wegwälzen…!?
Trotz-dem brechen sie auf, machen sich auf den Weg, wollen Jesus nahe sein, ihn noch
einmal berühren, ihn salben, ihm Gutes tun. Noch einmal ihre Liebe und Zuneigung zum
Ausdruck bringen. Sie lassen sich nicht abbringen.
Und dann kommen sie zum Grab – es ist leer.
Noch einmal Schrecken, Trauer, Angst. Was soll das bedeuten? Schock!
Damit hatten sie nicht gerechnet. Ihr Leben steht schon wieder Kopf.
Schon wieder scheint alles auf den Kopf gestellt!
Ja, Ostern stellt alles auf den Kopf.
Mit der Auferstehung Jesu ist alles auf den Kopf gestellt, selbst Tod und Grab.
An Ostern feiern wir den Sieg des Lebens über den Tod. Wir feiern den Sieg über das
Dunkel des Grabes, über die scheinbare Endgültigkeit des Todes. Und damit feiern wir,
dass der auferstandene Jesus alles auf den Kopf stellt, was bislang als unverrückbares
Naturgesetz erschien.
Der Tod hat nicht das letzte Wort. Vielmehr das Leben!
Jesus lebt und hat den Tod überwunden!
Der Tod ist auf den Kopf gestellt.
Ostern ist das Fest, an dem wir mit Christus den „Kopfstand“ vollziehen.
Wenn Ostern alles auf den Kopf stellt, dann dürfen wir darauf vertrauen, daran glauben,
dass auch wir mit Jesus auferstehen werden und den Tod überwinden.
Jesus schenkt uns durch Ostern eine ganz neue Perspektive!
Es ist Seine Botschaft an uns: dass nach jedem Karfreitag OSTERN kommt!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen gesegnete und hoffnungsvolle Ostern und die Zuversicht,
dass Ihnen, wenn Sie es versuchen, der „Kopfstand“ gelingt: der, der die Perspektive zum
Leben schenkt und Mut macht, das Leben wieder neu zu wagen.
Ihre Verstorbenen dürfen und werden dabei hoffentlich einen neuen Platz in Ihrem Leben finden!