Seelsorgliche Begleitung

Der Sterbesegen ist eine wichtige Ergänzung der seelsorglichen Begleitung kranker, sterbender und trauernder Menschen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen die vielfältigen Formen seelsorglicher und ritueller Begleitung, die haupt- und ehrenamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger des Bistums Speyer Ihnen anbieten:

  • Wir sind für Sie da [Seelsorgliche Begleitung] und besuchen Sie [Besuchsdienst / Haus- oder Krankenkommunion]
  • Wir beten um Heilung / Stärkung [Sakrament der Krankensalbung]
  • Wir bitten Gott und unsere Mitmenschen um Versöhnung [Sakrament der Versöhnung / Versehgang]
  • Wir begleiten und segnen Sterbende und ihre Angehörigen [Sterbesegen]
  • Wir begleiten und gestalten die wichtigen Schritte auf dem letzten Weg [Totengebet in der Familie / Begräbnisfeier / Totengedenken in der Pfarrei]
  • Wir sind weiterhin für Sie da! [Trauerbegleitung]

Wir sind für Sie da!

[Seelsorgliche Begleitung]

Gerne sind wir als Gesprächspartner*innen für Sie da. Zusammen mit Ihnen überlegen wir, welche Form der Begleitung und Unterstützung für Sie hilfreich sein könnte. Scheuen Sie sich nicht uns anzusprechen, auch wenn Sie noch nicht wissen, was für Sie hilfreich ist. Gerne stellen wir auch auf Ihren Wunsch Kontakt zu anderen Hilfsdiensten her. Wenn Sie eine seelsorgliche Begleitung wünschen, wenden Sie sich an Ihr zuständiges Pfarrbüro oder direkt an unsere Seelsorger*innen vor Ort.

[Besuchsdienst / Haus- und Krankenkommunion]

Wenn Sie wünschen, kommen wir zu Ihnen nach Hause, reden miteinander über das was Sie beschäftigt. Wenn Sie wollen, feiern wir mit Ihnen auch zu Hause die Feier der Haus- und Krankenkommunion. In dieser gottesdienstlichen Feier, beim Essen des eucharistischen Brotes, begegnen wir Jesus und verbinden uns mit der Gemeinde. Diese Gemeinschaft kann Sterbende und ihre Angehörigen stärken und Gottes Nähe erfahrbar machen.
Für uns Christen kommt darin die Botschaft von der Auferstehung zum Ausdruck. Der Hoffnung auf ein Leben bei Gott, das einem himmlischen Festmahl gleicht, bei dem alle Menschen vereint sind. "Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag" (Joh 6,54).

In vielen Pfarreien, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gibt es ehrenamtliche Besuchsdienste, die zu Ihnen nach Hause oder in das Krankenhaus kommen. Neben Priestern, Diakonen, Pastoral- und Gemeindereferenten*innen, können auch Kommunionhelfer*innen Ihnen die Kommunion spenden.

Wir beten um Heilung / Stärkung

[Sakrament der Krankensalbung]

Immer wenn ein Mensch krank ist und ein Gebet um Heilung und Stärkung wünscht, können sie nach der Krankensalbung fragen. Die Krankensalbung kann in unterschiedlichen Lebenssituationen angemessen sein und nicht erst im hohen Alter oder in der allerletzten Lebensphase.
Bitte warten Sie nicht bis zur letzten Stunde. Gerne können Sie die Krankensalbung auch mehrmals empfangen. Fragen Sie nach einem Priester, der Ihnen das Sakrament der Krankensalbung spendet.

"Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden be­gangen hat, werden sie ihm vergeben." (Jak 5,13-15)

Christus selber tritt in der Person des Priesters ans Krankenbett. Er sorgt sich um die Kranken und steht ihnen bei. Dies wird im sakramentalen Zeichen der Krankensalbung in besonderer Weise deutlich. In manchen Pfarreien gibt es Krankensalbungsgottesdienste, in denen gemeinsam mit den Kranken ein Gottesdienst gefeiert wird.

Wir bitten Gott und unsere Mitmenschen um Versöhnung

[Sakrament der Versöhnung (Beichte)/ Versehgang]

Manches von dem, was Menschen in der letzten Lebensphase ihres Lebens belastet, können oder wollen sie nicht ihren Angehörigen anvertrauen. Es hilft ihnen, darüber mit Außenstehenden zu reden. Manchmal geht es darum, Wege zu suchen, wie sie sich mit Gott und ihren Mitmenschen versöhnen können. Manche wünschen sich, dass sie durch einen Priester im Empfang des Sakraments der Versöhnung (Beichte) von ihrer Schuld losgesprochen werden.

Wenn Sie ein seelsorgliches Gespräch wünschen, wenden Sie sich an unsere Seelsorger*innen vor Ort. Wenn Sie das Sakrament der Versöhnung (Beichte) empfangen wollen, dann fragen Sie nach einem Priester.

Es besteht die Möglichkeit die Sakramente der Krankensalbung, Kommunion (Wegzehrung) und Versöhnung in einer einzigen Feier zu empfangen (Versehgang). Dahinter steht der Wunsch, dass Sterbende mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen gestärkt und begleitet werden.

Wir begleiten und segnen Sterbende und Ihre Angehörigen

[Sterbesegen]

Einen Menschen zu segnen bedeutet, dass wir ihm von Gott her Gutes zusagen. Der Sterbesegen ist ein christliches Ritual für den Übergang vom Leben zum Tod. Durch dieses Ritual soll das Vertrauen in Gott zum Ausdruck kommen. Gott verlässt den Menschen nicht. Auch im Tod ist er für uns da. Gott hat seinen Sohn Jesus Christus auferweckt. Er wird auch uns auferwecken und in seine unendliche Liebe aufnehmen. Der Sterbesegen soll helfen, die Unausweichlichkeit des Todes auszuhalten, die Sterbenden auf ihrem Weg zu begleiten und den Angehörigen in ihrem Abschiedsschmerz beizustehen. Er kann helfen, die Sprachlosigkeit zu überwinden und daher eine stimmige Antwort sein auf die Sehnsucht Sterbender und ihrer Angehörigen nach Gottes Beistand. Es ist möglich, dass Angehörige im Kreise ihrer Familie den Sterbesegen gemeinsam feiern.

Solch eine Familienfeier knüpft an Erfahrungen aus der Kindheit an: So wie Eltern ihrem Kind ein Kreuzzeichen auf die Stirn zeichnen, verbunden mit der Zusage, dass Gott den Menschen begleitet und beschützt, so können auch Angehörige ein Familienmitglied, das im Sterben liegt, segnen. Es ist eine Form, die für Christen aller Konfessionen offen ist. Gerne gestalten wir mit ihnen eine Segensfeier in der auch all das zur Sprache kommen kann, was ihnen wichtig ist. Wenden Sie sich an unsere Seelsorger*innen vor Ort.

 

Wir begleiten und gestalten die wichtigen Schritte auf dem letzten Weg

[Totengebet in der Familie]

Wenn jemand gestorben ist, muss eine Ärztin oder ein Arzt den Tod feststellen. Im Anschluss daran muss ein Bestattungsunternehmen beauftragt werden. Es kann für die Trauernden eine stärkende Erfahrung sein, wenn die Familie und Freunde des Verstorbenen sich um den Verstorbenen oder die Verstorbene versammeln, ihre Erinnerungen austauschen und all das, was sie beschäftigt, vor Gott tragen. Hierzu kann der Verstorbene oder die Verstorbene noch 48 Stunden zu Hause bleiben. Eine Anleitung zu solch einem Gebet für Verstorbene finden Sie im Gotteslob (Seite 112).

Für viele ist der Moment, in dem die/ der Verstorbene aus dem Haus vom Bestatter abgeholt wird, ein einschneidendes Erlebnis. Der Übergang vom letzten Lebens- und Sterbeort zu einem anderen Ort hin, z.B. Bestattungsinstitut oder Leichenhalle kann als kleines Abschiedsritual gestaltet werden. Dieses Ritual kön­nen Angehörige selbst, Freunde, Bekannte, aber auch Pflegepersonen oder Seelsorger*innen gestalten. Eine Anregung hierzu finden Sie im Buch auf Seite 66.

[Begräbnisfeier]

Die Begräbnisfeier würdigt das Leben der / des Verstorbenen und bietet den Angehörigen und Bekannten eine Möglichkeit ihre Trauer und ihr Mitgefühl auszudrücken. Sie markiert das Ende des irdischen Lebens. Zugleich ist die Begräbnisfeier Ausdruck des Glaubens an die Auferstehung, dem Glauben, dass wir mit Jesus Christus durch den Tod zu einem neuen Leben bei Gott gelangen. In diesem Glauben geleiten wir die Toten zum Ort ihrer letzten Ruhe und stehen den Angehörigen in ihrer Trauer bei. Die Seelsorger*innen der Pfarrei gestalten mit Ihnen eine Trauerfeier, deren Ablauf im Trauergespräch besprochen wird.

[Totengedenken in der Pfarrei]

In den Gottesdiensten gedenken wir den Verstorbenen unserer Gemeinden. Wenn Sie wünschen, dass der Name Ihres Verstorbenen in der Zeit nach der Beerdigung (Sterbeamt) oder ein Jahr danach (Jahresgedenken) genannt wird, melden Sie dies bitte beim Pfarrbüro an. An Allerseelen (2. November) werden in den Gottesdiensten alle Verstorbenen des letzten Jahres namentlich in Erinnerung gerufen.

[Trauerbegleitung]

Mehrere Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienste bieten zusätzlich zur individuellen Trauerbegleitung Begleitung durch ein „Trauercafé“ an. Menschen, die ihren Partner oder einen Angehörigen verloren haben, finden hier Gelegenheit, mit Hospizbegleitern und anderen Trauernden ins Gespräch zu kommen. Auch andere Formen der Trauerbegleitung, wie z.B. Trauergruppen, Trauergesprächskreise, Trauerwanderungen werden für Trauernde angeboten.

Eine Übersicht findet sich auf unserer Internetseite:

https://www.bistum-speyer.de/seelsorge-und-spiritualitaet/hospiz-und-trauerseelsorge/